Im Land der tausend Seen Masuren ist ein zutiefst deutscher Sehnsuchtsort. Nicht nur für Naturfans und Tierliebhaber, Wassersportler und Radfahrer, sondern auch für Millionen Menschen aus Deutschland, die hier ihre Wurzeln haben. Andreas Kossert, ausgewiesener Kenner Ostmitteleuropas, Bestsellerautor und seit über dreißig Jahren immer wieder hier zu Gast, spürt unserer Nähe zu dieser Landschaft nach: von Ortelsburg bis Nikolaiken, vom Spirdingsee bis zur Johannisburger Heide. Er wandelt auf literarischen Pfaden. Besucht Ritterspiele und Pferdehöfe. Begibt sich in einsamen Wäldern auf historische Spurensuche. Und verrät, was ausgerechnet den FC Schalke mit Masuren verbindet. Andreas Kossert gilt als Vertreter »einer vielversprechenden neuen Historikergeneration« (Süddeutsche Zeitung). Fundiert und mitreießend widmet sich der Autor diesem Naturparadies, das Aktivurlauber gleichermaßen wie Geschichtsinteressierte lockt.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.11.2022Ein Ort der Sehnsucht
Auch Andreas Kossert kommt nicht umhin, den berühmten Spottvers "Wo sich aufhört die Kultur, beginnt zu leben der Masur" zu zitieren, denn von allen Urteilen und Vorurteilen, die über Masuren in Umlauf sind, hat sich diese überhebliche Frechheit am stärksten eingeprägt. Sie charakterisiert zugleich, dass hier ein Land gemeint ist, das schon zu Zeiten des Deutschen Reiches ganz weit weg war und dem bis heute der Ruf nachhängt, am Ende der Welt zu liegen. Der Autor beschäftigt sich also mit einem sensiblen Thema. Weil so viel Halbwahres das Bild von Masuren prägt, vor allem aber, weil die deutsche Vergangenheit und die polnische Gegenwart samt schlimmer geopolitischer Intermezzi auch Generationen nach dem Zweiten Weltkrieg noch ein Übermaß an Emotionen auslösen. Andreas Kossert versucht Masuren mit aller Vorsicht zu behandeln. Dabei helfen ihm seine Zuneigung zum Land seiner Vorfahren und seine intime Kenntnis geschichtlicher Vorgänge - nicht immer ganz entschieden, denn auf der Umschlagkarte sind zwar die heute polnischen Ortsnamen hervorgehoben, im Text dagegen verwendet er fast immer die deutschen. Davon abgesehen bietet das Buch viel erhellenden Stoff. Man merkt, dass hier ein Historiker am Werk ist, leider jedoch kein guter Geschichtenerzähler. tg
"Gebrauchsanweisung für Masuren" von Andreas Kossert. Piper Verlag, München 2022. 224 Seiten. Broschiert, 16 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Auch Andreas Kossert kommt nicht umhin, den berühmten Spottvers "Wo sich aufhört die Kultur, beginnt zu leben der Masur" zu zitieren, denn von allen Urteilen und Vorurteilen, die über Masuren in Umlauf sind, hat sich diese überhebliche Frechheit am stärksten eingeprägt. Sie charakterisiert zugleich, dass hier ein Land gemeint ist, das schon zu Zeiten des Deutschen Reiches ganz weit weg war und dem bis heute der Ruf nachhängt, am Ende der Welt zu liegen. Der Autor beschäftigt sich also mit einem sensiblen Thema. Weil so viel Halbwahres das Bild von Masuren prägt, vor allem aber, weil die deutsche Vergangenheit und die polnische Gegenwart samt schlimmer geopolitischer Intermezzi auch Generationen nach dem Zweiten Weltkrieg noch ein Übermaß an Emotionen auslösen. Andreas Kossert versucht Masuren mit aller Vorsicht zu behandeln. Dabei helfen ihm seine Zuneigung zum Land seiner Vorfahren und seine intime Kenntnis geschichtlicher Vorgänge - nicht immer ganz entschieden, denn auf der Umschlagkarte sind zwar die heute polnischen Ortsnamen hervorgehoben, im Text dagegen verwendet er fast immer die deutschen. Davon abgesehen bietet das Buch viel erhellenden Stoff. Man merkt, dass hier ein Historiker am Werk ist, leider jedoch kein guter Geschichtenerzähler. tg
"Gebrauchsanweisung für Masuren" von Andreas Kossert. Piper Verlag, München 2022. 224 Seiten. Broschiert, 16 Euro.
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»Es ist eine in historische und persönliche Kontexte eingebettete Liebeserklärung an eines der großen Naturparadiese Mitteleuropas.« Berliner Zeitung 20220813