Die vorliegende Autobiographie einer heute über achtzigjährigen Autorin lässt aus den Erinnerungen eines Kleinkinds die Welt des ländlichen Nordostpreußens (heute russischer Oblast Kaliningrad) zu Beginn des 2. Weltkriegs erstehen. Die weiteren Schilderungen reflektieren, wie die Fluchterlebnisse als Kleinkind in die kulturelle Ausgestaltung der persönlichen Entwicklung bis zum Abitur hineinwirkten. Eine Besonderheit ist, dass in das Buch das fünfzigseitige Originalmanuskript eines Fluchtberichts der Mutter der Autorin eingefügt wurde, die diese dreißig Jahre nach Kriegsende niedergeschrieben hatte. Obwohl die Abfassung der Berichte von Mutter und Tochter fünfzig Jahre auseinander liegen, lassen sich die Beschreibungen als sinnvolle Erlebnis-Verschränkungen verstehen. Prägende Stationen des Lebenswegs der Autorin nach dem Ende des 2.Weltkriegs waren die frühe Sowjetisch Besetzte Zone (SBZ) noch vor der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), das Aufwachsen in einer Diasporagemeinde im katholischen Münsterland sowie eine fördernde Gymnasialschulzeit.
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