Fachbuch aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Psychologie - Grenzgebiete, Hilfswissenschaften, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Abteilung für Psychotherapie, Medizinische Psychologie, Medizinische Soziologie, Rehabilitationswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Lehren aus dem Menschensein genannt gründen sich nicht auf eine bestimmte und einheitliche philosophische Lehrmeinung. Sie finden ihre Grundlagen in einer praktischen Philosophie, wie beispielsweise in der Lebensphilosophie, der sogenannten Existenzphilosophie und dem Existentialismus, bei denen der einzelne Mensch im Mittelpunkt der Betrachtungen steht. Erfahrungen aus dem Menschensein finden sich nicht nur in wissenschaftlichen Abhandlungen, sondern - möglicherweise sogar tiefschürfender - in großen Dichtungen und Schriften der Weltliteratur aller Zeiten. Die Moralistik zieht ebenso Erfahrungen aus dem Menschensein. Sie erarbeitet jedoch keine systematische Theorie, sondern geht aus von Einzelbeobachtungen und der allgemeinen Lebenserfahrung. Diese Erkenntnisse sind oft fragmentarischen Charakters und lassen sich am besten in Aphorismen ausdrücken. Logagogik ist die Anwendung der Erfahrungen aus dem Menschensein. Logagogik wird daher bestimmt als eine Führung, Anleitung oder Behandlung eines Menschen. Ziel der klinischen Logagogik ist Vorbeugung, Anleitung und Stützung in ausweglos erscheinenden Lebenskrisen oder bei unlösbar erscheinenden Konflikten. Hierher gehören auch Trost bei schweren Schicksalsschlägen und Aufmunterung in verzweifelten Lebenslagen. Logagogik im Allgemeinen dient der Lebensführung und Lebensberatung. Sie ist geeignet für nachdenkliche und für Bildung aufgeschlossene Personen. Inhaltlich greift die Logagogik auch auf Spruchweisheiten zurück, in denen sich philosophische Lehren zur Lebensführung verdichten. Die verwendeten Sprüche gehören in erster Linie der literarischen Gattung des Aphorismus und des Epigramms an, im weiteren Sinne aber auch Apophthegmata, Gnomen, Maximen und Sentenzen. Viele der eigenen Einfälle in dieser Sammlung entstanden in der gedanklichen Auseinandersetzung mit dem Leben der behandelten Patienten. Im Laufe der Zeit haben sich die folgenden Themenschwerpunkte herausgebildet: Eigenliebe, Stolz, Hochmut, Eitelkeit, Selbstgefälligkeit, Überheblichkeit, Hybris, Narzissmus; Psycholetheia (sogenanntes Unbewusstes); Psycholethesis (Selbsttäuschung) ; Psychalethesis (Selbsterkennen); Skepsis (Erkenntnis-, Regel-, Moralskepsis); Relationalität von Gut und Böse; Tugend, Untugend, Laster; Individualethik; Mäßigung; Schuld, Gewissen; Tun und Nicht-Tun; Genügsamkeit; Freiheit; Glück, Unglück, Hoffnung; Überwindung von Unglück; Andere Menschen, Macht.
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