Bachelorarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich VWL - Makroökonomie, allgemein, Note: 2,0, FOM Essen, Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Hochschulleitung Essen früher Fachhochschule, Sprache: Deutsch, Abstract: In Berlin ist es der Fernsehturm, in Hamburg die Sankt Petri Kirche, München hat den Olympiaturm und Köln den Dom zu bietet hat. Was diese Gebäude trotz unterschiedlicher Nutzungen eint, ist eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform. Diese erlaubt den Blick auf Grünflächen, verschiedenste Stadtlandschaften und ein Häusermeer an unterschiedlichen Gebäuden. Letzteres nimmt angesichts von über 130.000 neu entstandenen Bauwerken im Jahr 2018 immer weiter zu. Der Gesamtbestand an Bauten erreichte in Deutschland seinerzeit ohnehin seinen historischen Höchststand. Trotz reger Bautätigkeit macht sich diese Ausweitung des Angebots nicht im Sinne des Nachfragers nach Wohn- und Geschäftsfläche bemerkbar. Ganz im Gegenteil ziehen die Miet- und Kaufpreise für Immobilien in deutschen Ballungszentren weiter an. Staatlicher Intervention, namentlich des Mietrechtsnovellierungsgesetzes, zum Trotz stiegen die Mieten für Wohnfläche in Deutschland seit Einführung im Jahr 2015 binnen drei Jahren um durchschnittlich circa 17%. Die Kaufpreise machten in gleichem Zeitraum einen Satz von über 27%. Ganz ohne politische Einflussnahme erreicht auch der Kauf- und Mietpreis für Gewerbefläche einen neuen Höchststand. Mit 11.050 Euro pro Quadratmeter Kaufpreis in A-Lagen deutscher Metropolen wurde erstmals die Fünfstelligkeit bei Büroimmobilien erzielt. Einzig der Preis für Einzelhandelsflächen blieb im Zeitraum 2015 bis 2018 auf demselben Niveau. In der Presse ist in diesem Zusammenhang Unschlüssigkeit zu erkennen. Die Schlagzeilen wechseln sich zwischen Warnungen vor Immobilienblasen ab mit Artikeln der Beschwichtigung in Form vom Verweisen auf den Nachholbedarf im hiesigen Immobiliensektor. Auch aus der Fachliteratur sind zwiespältige Meinungen zu entnehmen. Durch acht Zinssenkungen infolge reduzierte die Europäischen Zentralbank etappenweise den Leitzins von 1,5% im November 2011 auf 0,0% ab März 2016. Der Satz der Einlagefazilität ist im Euroraum bereits im negativen Bereich. Durch die Tatsache der kostenlosen Inanspruchnahme von Kapital bei gleichzeitig kostenpflichtiger Abgabe von nicht benötigtem Geld werden die Banken motiviert, durch billige Kredite zusätzliches Geld in den Umlauf zu bringen. Gleichzeitig profitieren Kreditnehmer von den günstigen Konditionen des Fremdkapitals. Doch welche Konsequenzen hat das zusätzlich in den Kreislauf gebrachte Geld für die deutschen Immobilienpreise? Eine Analyse mithilfe der Überinvestitionstheorie könnte Antworten liefern.
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