Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen hoherschlagen lassen. Wer mochte nicht wissen, welche geheimen Wunsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und geniet "e;diese"e; Wirklichkeit. Olivia drehte sich vor dem groen Spiegel in ihrem Ankleidezimmer. Sie war mit sich sehr zufrieden. Eigentlich, so fand sie, sah sie viel zu gut aus fr diesen dmlichen Adelsball. Aber ihre Eltern wollten sie ja wieder unbedingt dorthin schleifen! Sie chzte und probierte, ob sie diese weie Seidenrose in ihr Haar stecken sollte, oder vielleicht war es doch zu viel? Ja oder nein? Sie wendete sich nach links und nach rechts und lchelte ihrem Spiegelbild zu. Es wre geradezu ein Wunder gewesen, wenn Olivia nicht gewut htte, da sie eine wirkliche Schnheit war. Sie sah es in dem verzckten Blick ihrer Eltern, wenn sie ins Zimmer kam, und an den Plnen, die sie fr sie hatten. Sie merkte es an der Zahl ihrer Verehrer, die sich heute wieder um sie reien wrden - und auch daran, da wirklich nur sehr hbsche Mdchen mit ihr befreundet waren, weil die anderen sie affig und eingebildet fanden. Dabei traf das keineswegs zu: sie war nur selbstbewut und stolz. Und dazu hatte sie auch wirklich allen Grund. Grfin Olivia Birkenstein stammte aus einem uradeligen Geschlecht. Ihr Vater war erfolgreicher Innenarchitekt, und ihre Mutter kam gleichfalls aus einer vornehmen Familie und gehrte noch heute zu den elegantesten Damen ihrer Kreise - auch wenn die Birkensteins keineswegs reich waren. Sie besaen eine angeborene Eleganz und einen sicheren Geschmack, und das war oft mehr wert als ein groes Vermgen. Fr den heutigen Ball hatte Olivia das Kleid hervorgeholt, das sie schon vor zwei Jahren zum Tanzstunden-Abschluball getragen hatte: ein schlicht fallendes weies Chiffonkleid, das beim Tanzen grazis mitschwang. Auf die schmalen Trger hatte sie kleine rosa Seidenrschen genht und das Kleid damit verndert. Die Frage war jetzt nur, ob die aufgeblhte, groe Seidenrose in ihrem aufgesteckten goldblonden Haar nicht zu viel des Guten war. Andererseits betonte sie die schne Linie ihres schlanken Halses und machte die kleine Perlenkette berflssig, die ihr ohnehin zu schulmdchenhaft vorkam. Jetzt hrte sie drauen den leichten Schritt ihrer Mutter.
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