Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Werkstoffkunde, Hochschule Pforzheim (Werkstoffentwicklungs- und -prüflabor), Sprache: Deutsch, Abstract: Hohe Festigkeiten, wie sie wegen der zunehmenden Tendenz zum Leichtbau erforderlich sind, werden bei Stählen i.A. durch höhere Kohlenstoffgehalte und durch Bildung harter Gefügebestandteile wie Martensit oder Zwischenstufengefüge erzielt. Bei Stählen mit guter Schweißeignung versagen jedoch diese Mechanismen. Der Kohlenstoffgehalt muss, um gefährliche Aufhärtungen zu vermeiden, auf Anteile unter 0,2% begrenzt bleiben. Feinkornbaustähle mit guter Schweißeignung erhalten daher ihre hohe Festigkeit durch Zugabe von Legierungselementen (Mn, Si, Cr, Cu, Ni, Mo), die u. a. eine Legierungsverfestigung im Ferritmischkristall bewirken. Weitere Legierungselemente wie z.B. AI, Ti, Nb und V bilden schwer lösliche und kornwachstumshemmende Nitride bzw. Karbide. Ein besonders feinkörniges Gefüge ist die Folge, wodurch die Streckgrenze weiter erhöht und gleichzeitig die Kerbschlagarbeit verbessert wird. Weitere Optimierungen, insbesondere bezüglich der Festigkeit werden durch gezielte thermomechanische und Vergütungsbehandlungen erreicht.