Die mémoire als Begriff und Konzept ist im 19. Jahrhundert omnipräsent. Ihr Bedeutungsgeflecht ist facettenreich, reicht es doch gleichermaßen in Diskurse über Psyche, Identität, Wahrnehmung, Imagination und Vorstellung hinein - Diskurse, an denen auch die Malerei teilhat. Erstmals wird die Bedeutung des Begriffs der mémoire nun für die Malerei erschlossen, wodurch insbesondere ihre Rolle für das historische Verständnis von Bildlichkeit, Gefühl und Form in den Fokus rückt.: Ausgehend von dem französischen Maler Édouard Vuillard rekonstruiert die vorliegende Arbeit den Diskurs zur mémoire, in dem Kunstkritik, Psychologie und Malerei oftmals überraschend zusammenwirken. Das Malen nach der mémoire erweist sich als ästhetische Strategie der Bildfindung, bei der sich bildliches Formwerden untrennbar von affektiven und temporalen Gehalten vollzieht. Michaela Gugeler war am Städel Museum und an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz tätig. Sie wurde mit vorliegender Arbeit an der Universität Stuttgart promoviert, 2018 erhielt sie den Deubner-Preis des Verbandes Deutscher Kunsthistoriker e.V. Derzeit koordiniert sie das Projekt SUPPORT - Qualitätspakt Lehre des Bundes und der Länder - an der Freien Universität Berlin.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.