Corporate Governance gilt als eines der diskussionsträchtigsten Themen der jüngeren Betriebswirtschaftslehre. Dies liegt nicht zuletzt an den im Zuge der Globalisierung immer stärker international agierenden Unternehmen und Investoren sowie dem in spek-takulären Bilanzskandalen aufgetretenen Machtmissbrauch seitens des Managements und der Kontrollinstanzen. Hieraus ergibt sich die Frage, wie in einer komplexen Welt ein nachhaltiges Wirtschaften im Sinne aller Interessengruppen gewährleistet werden kann. Die Zielsetzung dieser Arbeit ist es, die Corporate Governance-Systeme der USA und Deutschlands zu vergleichen. Hierbei sollen verschiedene Facetten aufgegriffen werden, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Systeme herauszuarbeiten. Es soll insbe-sondere gezeigt werden, dass zwischen den beiden Systemen trotz landesspezifischen Regelungen eine starke Konvergenz besteht. Dabei verlief die Entwicklung der Corporate Governance-Systeme in den betrachteten Ländern sehr unterschiedlich. So hat die Corporate Governance-Diskussion in den Ver-einigten Staaten eine lange Tradition, die sich zunächst in der gesellschaftsrechtlichen Gesetzgebungskompetenz der Einzelstaaten äußerte. Bilanzskandale um Enron oder WorldCom und der daraufhin im Jahr 2002 unterzeichnete Sarbanes-Oxley-Act (SOA) führten jedoch zu einer bundesrechtlichen Regelung der Corporate Governance-Themen. In Deutschland handelt es sich dagegen um ein vergleichsweise junges Thema, das seit knapp zwei Dekaden diskutiert wird und im Jahr 2001 in einem von einer Regierungskommission entworfenen Leitfaden, dem Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK), mündete. Zunächst soll der Begriff und die Bedeutung der Corporate Governance unter Bezug-nahme des deutschen und amerikanischen Verständnisses abgegrenzt werden. Weiter werden in Kapitel drei die von Corporate Governance angesprochenen Rechtsnormen beider Länder dargestellt. Auf Basis dessen werden die beiden Systeme in Kapitel vier einem Vergleich mit Schwerpunkten in Leitung/Kontrolle, Vergütung, Kapitalstrukturen und Treuepflichten unterzogen, ehe in Kapitel fünf auf aktuelle Entwicklungen ein-gegangen wird. Abgeschlossen wird diese Arbeit durch ein Fazit samt Ausblick.
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