Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Geschichtswissenschaften), Veranstaltung: Hauptseminar - Bürger und Polis – Wandlungen der athenischen Demokratie im Spiegel ihrer Bürgerbilder, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Arginusenprozess des Jahres 406 v. Chr. trifft die athenische Volkversammlung eine folgenschwere Entscheidung: Sie verurteilt die angeklagten Strategen der Arginusenschlacht kollektiv zum Tode und vernichtet dadurch einen erheblichen Teil der militärischen Führungselite Athens. Die antiken Autoren Xenophon und Diodor berichten über den Schlacht- und Prozessverlauf und bewerten die Verurteilung als schwere Fehlentscheidung der Volksversammlung und als Scheitern des demokratischen Systems. Ziel dieser Hausarbeit soll es daher sein, die Gegenüberstellungen von Moral und Unmoral, Volkswille und Wankelmut sowie Illegalität und Legalität innerhalb der Prozessdarstellung bei Xenophon und Diodor nachzuweisen, zu vergleichen und sie hinsichtlich einer Demokratiekritik zu deuten. In dieser Kritik werden die Zweifel am demokratischen System wird und das Politik- und Gesellschaftsverständnis beider Autoren als Gegenüberstellung binärer Wertpaare deutlich. Der erste Teil der Arbeit gibt einen Überblick zur Quellendarstellung bei Xenophon und Diodor und verweist auf Schilderungsdifferenzen, Deutungstendenzen und Quellenwert beider Überlieferungen. Im zweiten und dritten Teil wird die Gegenüberstellung der Konzepte von Moral und Unmoral sowie Volkswille und Wankelmut bei beiden Autoren nachgewiesen, kritisch analysiert und hinsichtlich ihrer demokratiekritischen Tendenzen geprüft. Im letzten Teil der Arbeit wird die vermeintliche Illegalität dem geschilderten Verfahrensablauf gegenübergestellt und es werden weitere Interpretationen hinsichtlich einer Demokratiekritik angestellt.