Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Gesundheit - Ernährungswissenschaft, Note: 1,7, Technische Universität Berlin (Institut für Ernährung und Lebensmittelwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Kurz vor Beginn des neuen Jahrtausends sind die Blicke nach vorn gerichtet. Neugierig, auch etwas angespannt blicken wir in die Zukunft. ,,Was wird sein?" heißt es, ,,Wie werden wir uns ernähren?", ,,Besser?", ,,Gesünder?". Wer heute etwas über die Zukunft zu sagen hat, hat Konjunktur. Glaubt man vielen Trendforschern, so steht unsere Ernährung vor einer Zeit des dynamischen Umbruchs. Wo immer wir uns ,,Zwischen Öko-Kost und Designer Food" verorten mögen, eine gesündere, eine funktionalere Ernährung scheint greifbar nahe. Wir möchten uns hier mit der ,,Öko-Kost" beschäftigen. Dieser Begriff steht für uns nicht allein für spezielle Produkte, mögen diese auch noch so hochwertig sein. ,,Öko-Kost" steht zudem für eine andere Art des Essens, für eine andere Lebensweise. ,,Öko-Kost" zu essen, bedeutet dann Essen als Teil eines umfassenderen Geschehens zu verstehen. Das aber hat wahrlich Geschichte und geht weit hinaus über Ökobilanzen und Ernährungsökologie. Schon im 19. Jahrhundert fanden Lebensreformer Erfüllung nicht nur im Essen bestimmter Produkte, sondern vielmehr in ihrer bewussten Askese gegenüber mehrheitlich akzeptierten Lebensmitteln. Das andere Essen sollte zeigen, wie anders man selbst war, wie anders das Leben sein könnte. Der nicht notwendige Verzicht war (und ist) Stein des Anstoßes. Die irritierte und herausgeforderte Mehrheit reagiert regelmäßig mit Hohn und Spott. Eine andere Lebensweise hat andere Bewertungskriterien, die sich nicht nur in alternativen Qualitätsdefinitionen manifestieren, sondern in alternativen Gesellschaftsentwürfen. Utopien dieser Art schaffen immer wieder immer neue Gestaltungsräume. Sie wollen verändern, wollen in gewisser Weise missionieren. Das geht über Wissen, das geht aber auch durch den Appell ans Gemüt und Mitgefühl. Die Lebensreform mag Außenseiter und Aussteiger hervorgerufen haben, doch ihre soziale Basis bildeten stets vorrangig bürgerliche und akademische Gruppen. [...]
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