Jubiläum: Mamma Carlotta zum 10. Mal auf Sylt
Das passiert: Erneut ist Mamma Carlotta, aus Umbrien stammend, auf Sylt zu Besuch um den verwitweten Schwiegersohn bei der Erziehung des Nachwuchses zu unterstützen. Beim Sylt-Marathon fällt Carlotta ein Junge in die Arme, der noch in ihren Armen
verstirbt. Relativ schnell steht fest, dass es sich um einen Mord handelt. Doch es bliebt nicht bei…mehrJubiläum: Mamma Carlotta zum 10. Mal auf Sylt
Das passiert: Erneut ist Mamma Carlotta, aus Umbrien stammend, auf Sylt zu Besuch um den verwitweten Schwiegersohn bei der Erziehung des Nachwuchses zu unterstützen. Beim Sylt-Marathon fällt Carlotta ein Junge in die Arme, der noch in ihren Armen verstirbt. Relativ schnell steht fest, dass es sich um einen Mord handelt. Doch es bliebt nicht bei diesem einen Mord.
Zum bereits 10. Mal ist die Italienerin auf Sylt und findet einmal mehr mehrere Leichen und fühlt sich so einmal mehr dazu berufen, sich in die Mordermittlungen einzumischen. Da sie inzwischen weiß, dass ihr Schwiegersohn, seines Zeichen Kommissar auf Westerland, dies nicht schätzt, bemüht sie sich um Zurückhaltung, was aber nicht immer gelingt. Das mag auch daran liegen, dass die Enkelkinder Caroline und Felix sowie das Gastkind Ida für Wirbel sorgen.
So gefällt mir das Buch: Einmal mehr nimmt Gisa Pauly den Leser mit auf Sylt. Dabei zeigt sie weniger die Insel der Reichen und Schönen, sondern wählt als Protagonisten die ganz normalen Bewohner der Insel. Die eher ruhigen Friesen haben sich inzwischen an die sehr quirlige Italienerin gewöhnt, freuen sich auch meist über deren Besuch. Aber auch Carlotta Capella versteht die wortkargen Friesen inzwischen besser und bemüht sich, deren Bedürfnisse zu berücksichtigen. Nicht, dass das immer funktionieren würde. Gerade diese Bemühungen Carlottas sorgen immer wieder für komische Momente, ohne dabei nervtötend zu sein.
Für weitere Schmunzelmomente sorgt Gast Ida, die immer wieder mit Pflegefällen, in Form von Tieren, Familie Wolf überfällt. Alle diese Tiere sollen möglichst nicht im Tierheim landen und so müssen Katze und Vogel, Hund und Hamster miteinander klar kommen, was natürlich eher wenig funktioniert. So nett das alles sein mag, teilweise nervt die superliebe, supernette und auch sonst sehr vorbildliche Ida. Sie ist einfach zu perfekt.
Trotz aller komischer und familiärer Momente ist Gegenwind ein Regionalkrimi. Dieser ist echt spannend. Auch wenn man als Leser recht schnell erfährt, was die Mordopfer verbindet und hat auch bald eine Idee, was das Motiv sein könnte. Nach und nach erfährt man, wie die Verbindungen aller Beteiligten untereinander aussehen. Dennoch blieb für mich lange unklar, wer welchen Mord begangen hat. Die Aufklärung war für mich dann doch ziemlich überraschend, den wahren Täter hatte ich nicht auf der Rechnung. Aber eigentlich war dann doch alles logisch.
Fazit: Ein gelungener Regionalkrimi, spannend ohne vorhersehbar zu sein. Mit der idealen Prise Humor, jedoch einem nervig perfekten Teenager.