Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 2,0, Universität Vechta; früher Hochschule Vechta (Katholische Theologie), Sprache: Deutsch, Abstract: „Gott der ganz Andere“ – diese Aussage bringt einen zeitlosen und somit stets aktuellen Konflikt mit sich. Jeder Mensch kennt Situationen aus dem Alltag, in denen wir uns von Gott verlassen fühlen oder nicht verstehen können, warum er bestimmte Dinge zulässt. In diesen Situationen hinterfragen wir Gott und hadern mit ihm. Auch in vielen Stellen des Alten und des Neuen Testamentes zeigt sich Gott als ein strafender Gott oder als ein Gott, der die Menschen leiden lässt. Selbst Jesus musste die Erfahrung mit Gott dem Anderen machen. Dies wird am Deutlichsten anhand der Passionsgeschichte. Hier lässt Gott selbst seinen eigenen Sohn Qualen erleiden und sterben. Eine Tatsache, die klar im Kontrast zum Bild vom gütigen und schützenden Gott steht. Natürlich können wir, das sind mein Kommilitone und ich, in unserem Referat nicht die Gründe für Gottes Handeln aufführen, vielleicht aber trotzdem ein wenig Mut und Hoffnung vermitteln. Schließlich werden alle Menschen durch den qualvollen Tod Jesu am Kreuz erlöst und erfahren letztendlich doch einen barmherzigen Gott. Die Aussage „Geheiligt werde dein Name“ ist bekanntermaßen der zweite Vers aus dem Vaterunser. Hierzu erläutern wir systematisch die Definitionen zu den Begriffen „Gott“ und „Heilig“ beziehungsweise „Heiligkeit“. Das Wort „Heilig“ ist schließlich häufig der erste Begriff, mit dem man Gott verbindet. Diese Ausführungen sollen jedoch keinen Schwerpunkt unserer Ausarbeitung bilden, sondern lediglich eine Einleitung in das Referatsthema sein und zunächst einmal einen Kontrast zu den folgenden Punkten darstellen. So liegt der Hauptakzent unseres Vortrages auf der Aussage „Gott der ganz Andere“, also auf der Spannung zwischen Gott als dem gütigen Vater, der für uns da ist, wenn wir ihn brauchen und dem Gott, der uns leiden lässt. Um aufzuzeigen, dass Gott tatsächlich ein ganz Anderer sein kann, behandeln wir die Passionsgeschichte aus dem Markusevangelium, wo der Höhepunkt die verzweifelte und somit für uns Mensch so verständliche Klage des irdischen Jesus an Gott ist: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Diese Bibelstelle werden wir ausführlich unter exegetischen Gesichtspunkten untersuchen und analysieren. Den Abschluss bildet unsere zusammenfassende Position zu dieser Thematik, die den Kern noch einmal anschaulich und präzise auf den Punkt bringen soll. Hier soll noch einmal klar werden, was die Hauptaussagen dieser breiten Thematik sind.