Als Vittorio Fadalto in einer Sommernacht auf dem Rückweg von der Arbeit mit dem Motorrad verunglückt, glauben alle an einen Unfall. Nur nicht seine Frau, die Brunetti um Hilfe bittet. Wollte tatsächlich jemand Fadalto etwas Böses? Oder sind das nur Hirngespinste seiner schwerkranken Frau? Brunetti braucht all seine Intuition – und enthüllt schließlich ein Verbrechen größeren Ausmaßes mit Folgen für die Gewässer des ganzen Veneto.
buecher-magazin.deEs geht ums Wasser. Um verschwendetes Wasser im öffentlichen Raum, um dreckiges Wasser in den Kanälen von Venedig, um mit Chemikalien verunreinigte Flüsse im Veneto. Und Commissario Brunetti muss sich mit dem Tod eines Mannes beschäftigen, der für die Sauberkeit der Gewässer zu bürgen hatte. Es ist zudem heiß in der Stadt, als Brunetti die Ermittlungen aufnimmt. Der Schweiß fließt in Strömen und nicht nur Brunetti ist überfordert von der Flut der Touristen. Auch Venedig selbst. Diese bedrückende Atmosphäre macht Joachim Schönfeld spürbar. Ein gedämpfter Sprecher, der im Tempo ein gemäßigtes Andante anschlägt. Schließlich geht alles langsamer, wenn draußen Hitze herrscht. Für den Hörer ist das perfekt, weil er jeder Wendung und Windung folgen kann. Und es gibt viele Wendungen, die den Commissario am Ende in einen Gewissenskonflikt stürzen. Donna Leon ist erneut ein bestechend guter Krimi gelungen, einer, bei dem sich die Dramen mehr im Inneren der Figuren abspielen. Das arbeitet Schönfeld brillant heraus, weil er sich auf die leisen Töne versteht. Und nur dort mit scharfen Charakterstimmen arbeitet, wo die Situation es erfordert.
© BÜCHERmagazin, Martin Maria Schwarz (mms)
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»Donna Leon hat mit ihrem Commissario Brunetti eine ebenso sympathische wie intelligente und humane Figur erfunden, ein ebenbürtiges italienisches Pendant zum französischen Kollegen Maigret.« Christa Hasselhorst / Die Welt Die Welt