Von Portern und Partisten – eine unterhaltsame Young Adult-Story mit Potenzial
Meine Meinung:
Lotti Pumpkin, Waise und ein ganz normales, bürgerliches Mädchen, taucht durch ein Stipendium wie Aschenputtel in die High-Society-Welt des alt-ehrwürdigen Internats von Rosewood Hall ein. Ihre
Zimmergenossin, die zunächst kantig und rauh wirkende Elli, scheint hingegen mit dem ganzen Glitzer und…mehrVon Portern und Partisten – eine unterhaltsame Young Adult-Story mit Potenzial
Meine Meinung:
Lotti Pumpkin, Waise und ein ganz normales, bürgerliches Mädchen, taucht durch ein Stipendium wie Aschenputtel in die High-Society-Welt des alt-ehrwürdigen Internats von Rosewood Hall ein. Ihre Zimmergenossin, die zunächst kantig und rauh wirkende Elli, scheint hingegen mit dem ganzen Glitzer und Glamour überhaupt nichts am Hut zu haben. Niemand weiß, dass Eleanor “Elli” Prudence Woolfson die Prinzessin und Thronerbin des kleinen Königreiches Maradova ist. Als unter der Schülerschaft durchsickert, dass die Prinzessin unerkannt in Rosewood Hall studiert, sind sich alle sehr schnell einig: Lotti muss die königliche Hoheit sein!
Der Beginn und weite Strecken des Buches haben einen klassischen Young-Adult- und Coming-of-Age-Charakter. Es dreht sich alles um das Internats-Universum mit seinen Lehrern und Schülern und deren kleineren und größere Sorgen. Es geht um Freundschaft, Zusammenhalt, Cliquen, Gerüchte, Schwärmereien und die ein oder andere kleine Intrige oder Fehde. Selbstverständlich sorgt das Verwirrspiel um die wahre Identität der Prinzessin für die ein oder andere skurrile Situation und natürlich ganz viele Missverständnisse. Hier hat mich das Ganze ein bisschen an die frühen Filme von Anne Hathaway („Plötzlich Prinzessin“) erinnert. Es ist eine Geschichte, die flüssig voranschreitet und durchaus gut unterhält (wenn man denn solche Geschichten mag). Erst nach und nach und zu Beginn sehr vorsichtig dosiert, streut Autorin Connie Glynn mal hier, mal dort ein Quäntchen Spannungsmoment mit ein, denn in Rosewood Hall sind nicht alle Schülerinnen und Schüler der Prinzessin wohl gesonnen. In immer kürzer werdenden Abständen tauchen bedrohliche Schriften auf und düstere Wolken ziehen sich über dem Internat zusammen. Für meinen Geschmack hätte das Spannungsmoment in diesem Buch ausgeprägter sein dürfen, zumal die Kurzbeschreibung für mein Empfinden mehr Spannung versprochen hat. Wahrscheinlich wird der Spannungslevel beim Nachfolgeband, der für Anfang 2019 avisiert ist, deutlich höher liegen.
Besonders gut gefallen hat mir indes das besondere Konzept der „Porter“ und „Partisten“, über deren Rolle ich hier noch nichts verraten möchte. Überzeugt haben mich auch die Charaktere, die auf mich insgesamt glaubhaft, plastisch und lebendig gewirkt haben, und der Schreibstil Glynns, der flüssig, jung und frisch ist und zu unterhalten weiß.
FAZIT:
Ein unterhaltsames Buch mit ein paar Spannungselementen, das einen soliden Grundstein für die Folgebände legt.