Einer den bedeutendsten spanischsprachigen Autoren sucht nach der Seele unserer Zeit
Das Klingen von Gläsern, ein Inserat an einer Laterne, Müll am Straßenrand, die schwere Luft eines Sommerabends … Bei seinen Entdeckungsreisen durch Großstädte sammelt der passionierte Spaziergänger Antonio Muñoz Molina Eindrücke. Scheinbar unwichtige Begebenheiten, in der U-Bahn aufgeschnappte Dialoge, Werbeplakate, Zeitungsschlagzeilen fügt er zu kunstvollen Collagen unseres Alltags. Sie feiern die Vielfalt des heutigen städtischen Lebens und führen uns immer wieder ins Herz von Muñoz Molinas eigenem Schreiben. Wie sehr er dabei auf den Spuren berühmter Weltliteraten und Flaneure wandelt wie Walt Whitman, Walter Benjamin oder James Joyce zeigt er in kurzen, kundigen Passagen über seine literarischen Vorbilder.
»Antonio Muñoz Molina ist zweifellos einer der herausragendsten spanischen Autoren der Gegenwart.« Die Zeit
Das Klingen von Gläsern, ein Inserat an einer Laterne, Müll am Straßenrand, die schwere Luft eines Sommerabends … Bei seinen Entdeckungsreisen durch Großstädte sammelt der passionierte Spaziergänger Antonio Muñoz Molina Eindrücke. Scheinbar unwichtige Begebenheiten, in der U-Bahn aufgeschnappte Dialoge, Werbeplakate, Zeitungsschlagzeilen fügt er zu kunstvollen Collagen unseres Alltags. Sie feiern die Vielfalt des heutigen städtischen Lebens und führen uns immer wieder ins Herz von Muñoz Molinas eigenem Schreiben. Wie sehr er dabei auf den Spuren berühmter Weltliteraten und Flaneure wandelt wie Walt Whitman, Walter Benjamin oder James Joyce zeigt er in kurzen, kundigen Passagen über seine literarischen Vorbilder.
»Antonio Muñoz Molina ist zweifellos einer der herausragendsten spanischen Autoren der Gegenwart.« Die Zeit
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.10.2021Der Sommer von Pokémon Go
Antonio Muñoz Molinas Hommage an das Flanieren
Durchaus möglich, dass das Flaneurtum eine aussterbende Profession ist. Frühe Flaneure waren Müßiggänger, wie Walter Benjamin schrieb, die allein schon durch ihre schiere Anwesenheit quer zur modernen Arbeitsteilung standen. Durch ihr bedächtiges Gehen hintertrieben sie die Realität ihrer Umgebung und versanken zugleich darin. Die Stadt war ihr Buch, eine „Art Lektüre“, die gelesen, aber nicht zu viel kritisiert werden sollte, wie Franz Hessel seinem ikonischen „Spazieren in Berlin“ vorausschickte. „Finde nicht zu schnell schön oder häßlich.“ Mittlerweile gleicht eine City der anderen, und was in ihr geschrieben steht, scheint weniger geheimnisvoll.
Der 1956 geborene Antonio Muñoz Molina, einer der bedeutenden Gegenwartsautoren Spaniens, folgt den Flaneuren des 19. und frühen 20. Jahrhunderts trotzdem – als Nachzügler – auf Schritt und Tritt. Er macht deren inzwischen Methode der kontemplativen Zerstreuung noch einmal für die Spätmoderne produktiv. In seinem neuen, von Willi Zurbrüggen übersetzten Buch – einer Mischung aus Memoir, Essay, Roman, Tagebuch – nimmt er uns mit auf seine Spaziergänge durch Madrid, Paris und New York. „Gehen allein unter Menschen“ ist der Versuch, einer persönlichen, vielleicht aber doch viel allgemeineren Krise zu entlaufen, einer Depression zu entkommen: Um aus dem „Tunnel des morgendlichen Verzagens“ zu treten, die „giftige Blase der Niedergeschlagenheit“ zu verlassen, tritt sein Alter Ego – manchmal ein Ich, manchmal ein Er – tagtäglich aus dem Haus und überlässt sich stundenlang der „visuellen Polyfonie“ der Stadt.
„Es war der Sommer von Pokémon Go und der Selbstmordattentate“, das Jahr 2015; populistische Fratzen mit gelb gefärbten Haaren – ob Trump in den USA oder Wilders in den Niederlanden – machen sich in den traditionellen und sozialen Medien breit, die politische „Horrorclown-Seuche“ wird zur weltweiten Pandemie; die Zukunft des Planeten ist für die Demagogen nicht mehr als ein Glücksspiel-Jeton, der Brexit droht, Kriegsberichte rauschen durch den Äther, Flüchtlinge stranden an den Grenzen Europas, der Plastikmüll in den Meeren lässt Ökosysteme zusammenbrechen.
Molina verschließt vor all dem nicht die Augen; Nachrichten verschiedenster Art strömen durch sein Buch. Aber Molinas Spaziergänger versucht seine Aufmerksamkeit nicht nur auf das Offensichtliche zu richten, sondern auch auf allzu leicht Übersehenes, den Schmutz und Müll auf den Straßen, den Schriftzug an einer Häuserwand, die unscheinbaren Menschen in der Menge. Das unablässige Beobachten, Lesen, Hören soll „Sorgen und Einbildungen“ überschreiben. Der Spaziergänger wird zum „gehenden Aufnahmegerät“ (das Smartphone in der Tasche zeichnet tatsächlich Gehgeräusche und Gespräche der Passanten auf); er ist eine Kamera, die jede Werbebotschaft und jedes Straßenschild einfängt, ein „Spion mit dem Geheimauftrag, alles in mich aufzunehmen, alles einzusammeln“. Mit dem Bleistift, dem Schreibgerät, das die Gehbewegung vielleicht am ehesten nachzuvollziehen vermag, wird jedes Detail notiert. Es ist eine reizvolle, aufreizende Überflutung: Seitenweise werden Plakatslogans protokolliert, Schlagzeilen und Graffitis, von Gehwegen aufgesammelte Fundstücke.
„Gehen allein unter Menschen“ ist eine vielstimmige Collage aus Eindrücken, Verstörungen, Verzauberungen, Liebeserklärungen, Unbehaglichkeiten, die Molina auf mehr als 500 Seiten in mäandernden Schreibbewegungen vor uns ausbreitet, eine Schnipselarbeit aus kleinen Begegnungen mit realen und aus der Fantasie geborenen Menschen, mit Gespenstern, Jazzmusikern, Künstlern und Schriftstellern.
Wie dem klassischen Flaneur werden auch Molinas Erzähler die unscheinbarsten Dinge zu Zeichen und Sensationen. Das hat nicht zuletzt mit einem Hang zur Melancholie zu tun. Das Gehen im Hier und Jetzt führt nämlich immer auch in die Vergangenheit, auf die memory lane. Die Straße leitet ihn, wie einst Walter Benjamin, in eine entschwundene Zeit, zu den eigenen Anfängen als Schriftsteller, aber auch noch viel weiter zurück: Ein jeder Weg ist ihm abschüssig. Der Ausweg der Nostalgie ist gleichwohl verschlossen, „weil du weißt, dass es keine frühere Zeit gegeben hat, die besser gewesen wäre. Du empfindest keine Nostalgie für das, was geschehen ist, sondern für das, was hätte geschehen können; nicht für das, was war, sondern für das, was ohne allzu große Mühe möglich gewesen wäre.“
Von Sentimentalität und einer Sehnsucht nach unmittelbaren, vordigitalen Erfahrungen mangelt es dem Buch dennoch nicht. Schließlich ist der Spaziergänger ein Archivar, ein „Archäologe des gerade noch Geschehenden, des Augenblicks, in dem das Wertvolle oder Intakte sich in Müll verwandelt, der Art, wie Bilder und Werbeslogans von der Allgegenwart ins Verschwinden wechseln“. Er ist zugleich ein Bibliothekar der Flanierologie und ihrer Protagonisten. Immer wieder eingestreut sind Vignetten über seine Vorgänger, zuweilen auch längere Porträts von Charles Baudelaire, Edgar Allen Poe, Herman Melville, Thomas De Quincey, Charles Dickens oder Walter Benjamin, Szenen aus deren Leben. Immer wieder gibt es ein Erstaunen darüber, dass sich deren Wege an bestimmten Orten oder in verschiedenen Zeiten gekreuzt haben, ohne dass die Autoren sich leibhaftig begegnet wären. So entsteht ein verschlungenes, unüberschaubares Bewegungsnetz, dem nun auch Molina seine eigenen kreuz und quer verlaufenden Streifzüge hinzufügt. Eine Karte des Lesens, Hörens, Sehens, Staunens, Fantasierens, Spintisierens, Erinnerns.
„Gehen allein unter Menschen“ ist ein wunderbares, anregendes, manchmal überquellendes, manchmal auch ermüdendes Buch aus vielen Geschichten, wahren und beinahe wahren, ein durchaus pessimistisches Buch, in dem es sich aber lesend verirren lässt wie in einem Labyrinth oder einem Flohmarkt aus Impressionen und vorgefundenem Material. Man möchte gar nicht mehr herausfinden. Auch Molinas Erzähler findet nur schwerlich wieder hinaus: Er ist nämlich einer, der aus einer früheren, überholten, langsameren Epoche stammt und sich mit all seinen überkommenen Sensibilitäten in die Gegenwart gestürzt hat. Und von der unglaublichen Sogkraft des Alltäglichen mitgerissen wird. Molina will unserer Zeit auf die Spur kommen, indem er sich ihr ganz verschreibt. Natürlich gelingt das nur halb. Am Ende sind es unzählbar viele Fragmente, die er in kurzen Absätzen birgt. Die aber zeichnen, lässt man sich auf das Durcheinander ein, vielleicht ein symptomatischeres Bild des Jetzt als so manche soziologische Studie. Der Flaneur ist doch nicht tot, und er hat uns noch immer etwas zu zeigen.
ULRICH RÜDENAUER
Ein wunderbares, anregendes,
manchmal überquellendes,
auch ermüdendes Buch
Antonio Muñoz Molina:
Gehen allein unter Menschen.
Aus dem Spanischen von
Willi Zurbrüggen.
Penguin Verlag, München 2021.
544 Seiten, 26 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Antonio Muñoz Molinas Hommage an das Flanieren
Durchaus möglich, dass das Flaneurtum eine aussterbende Profession ist. Frühe Flaneure waren Müßiggänger, wie Walter Benjamin schrieb, die allein schon durch ihre schiere Anwesenheit quer zur modernen Arbeitsteilung standen. Durch ihr bedächtiges Gehen hintertrieben sie die Realität ihrer Umgebung und versanken zugleich darin. Die Stadt war ihr Buch, eine „Art Lektüre“, die gelesen, aber nicht zu viel kritisiert werden sollte, wie Franz Hessel seinem ikonischen „Spazieren in Berlin“ vorausschickte. „Finde nicht zu schnell schön oder häßlich.“ Mittlerweile gleicht eine City der anderen, und was in ihr geschrieben steht, scheint weniger geheimnisvoll.
Der 1956 geborene Antonio Muñoz Molina, einer der bedeutenden Gegenwartsautoren Spaniens, folgt den Flaneuren des 19. und frühen 20. Jahrhunderts trotzdem – als Nachzügler – auf Schritt und Tritt. Er macht deren inzwischen Methode der kontemplativen Zerstreuung noch einmal für die Spätmoderne produktiv. In seinem neuen, von Willi Zurbrüggen übersetzten Buch – einer Mischung aus Memoir, Essay, Roman, Tagebuch – nimmt er uns mit auf seine Spaziergänge durch Madrid, Paris und New York. „Gehen allein unter Menschen“ ist der Versuch, einer persönlichen, vielleicht aber doch viel allgemeineren Krise zu entlaufen, einer Depression zu entkommen: Um aus dem „Tunnel des morgendlichen Verzagens“ zu treten, die „giftige Blase der Niedergeschlagenheit“ zu verlassen, tritt sein Alter Ego – manchmal ein Ich, manchmal ein Er – tagtäglich aus dem Haus und überlässt sich stundenlang der „visuellen Polyfonie“ der Stadt.
„Es war der Sommer von Pokémon Go und der Selbstmordattentate“, das Jahr 2015; populistische Fratzen mit gelb gefärbten Haaren – ob Trump in den USA oder Wilders in den Niederlanden – machen sich in den traditionellen und sozialen Medien breit, die politische „Horrorclown-Seuche“ wird zur weltweiten Pandemie; die Zukunft des Planeten ist für die Demagogen nicht mehr als ein Glücksspiel-Jeton, der Brexit droht, Kriegsberichte rauschen durch den Äther, Flüchtlinge stranden an den Grenzen Europas, der Plastikmüll in den Meeren lässt Ökosysteme zusammenbrechen.
Molina verschließt vor all dem nicht die Augen; Nachrichten verschiedenster Art strömen durch sein Buch. Aber Molinas Spaziergänger versucht seine Aufmerksamkeit nicht nur auf das Offensichtliche zu richten, sondern auch auf allzu leicht Übersehenes, den Schmutz und Müll auf den Straßen, den Schriftzug an einer Häuserwand, die unscheinbaren Menschen in der Menge. Das unablässige Beobachten, Lesen, Hören soll „Sorgen und Einbildungen“ überschreiben. Der Spaziergänger wird zum „gehenden Aufnahmegerät“ (das Smartphone in der Tasche zeichnet tatsächlich Gehgeräusche und Gespräche der Passanten auf); er ist eine Kamera, die jede Werbebotschaft und jedes Straßenschild einfängt, ein „Spion mit dem Geheimauftrag, alles in mich aufzunehmen, alles einzusammeln“. Mit dem Bleistift, dem Schreibgerät, das die Gehbewegung vielleicht am ehesten nachzuvollziehen vermag, wird jedes Detail notiert. Es ist eine reizvolle, aufreizende Überflutung: Seitenweise werden Plakatslogans protokolliert, Schlagzeilen und Graffitis, von Gehwegen aufgesammelte Fundstücke.
„Gehen allein unter Menschen“ ist eine vielstimmige Collage aus Eindrücken, Verstörungen, Verzauberungen, Liebeserklärungen, Unbehaglichkeiten, die Molina auf mehr als 500 Seiten in mäandernden Schreibbewegungen vor uns ausbreitet, eine Schnipselarbeit aus kleinen Begegnungen mit realen und aus der Fantasie geborenen Menschen, mit Gespenstern, Jazzmusikern, Künstlern und Schriftstellern.
Wie dem klassischen Flaneur werden auch Molinas Erzähler die unscheinbarsten Dinge zu Zeichen und Sensationen. Das hat nicht zuletzt mit einem Hang zur Melancholie zu tun. Das Gehen im Hier und Jetzt führt nämlich immer auch in die Vergangenheit, auf die memory lane. Die Straße leitet ihn, wie einst Walter Benjamin, in eine entschwundene Zeit, zu den eigenen Anfängen als Schriftsteller, aber auch noch viel weiter zurück: Ein jeder Weg ist ihm abschüssig. Der Ausweg der Nostalgie ist gleichwohl verschlossen, „weil du weißt, dass es keine frühere Zeit gegeben hat, die besser gewesen wäre. Du empfindest keine Nostalgie für das, was geschehen ist, sondern für das, was hätte geschehen können; nicht für das, was war, sondern für das, was ohne allzu große Mühe möglich gewesen wäre.“
Von Sentimentalität und einer Sehnsucht nach unmittelbaren, vordigitalen Erfahrungen mangelt es dem Buch dennoch nicht. Schließlich ist der Spaziergänger ein Archivar, ein „Archäologe des gerade noch Geschehenden, des Augenblicks, in dem das Wertvolle oder Intakte sich in Müll verwandelt, der Art, wie Bilder und Werbeslogans von der Allgegenwart ins Verschwinden wechseln“. Er ist zugleich ein Bibliothekar der Flanierologie und ihrer Protagonisten. Immer wieder eingestreut sind Vignetten über seine Vorgänger, zuweilen auch längere Porträts von Charles Baudelaire, Edgar Allen Poe, Herman Melville, Thomas De Quincey, Charles Dickens oder Walter Benjamin, Szenen aus deren Leben. Immer wieder gibt es ein Erstaunen darüber, dass sich deren Wege an bestimmten Orten oder in verschiedenen Zeiten gekreuzt haben, ohne dass die Autoren sich leibhaftig begegnet wären. So entsteht ein verschlungenes, unüberschaubares Bewegungsnetz, dem nun auch Molina seine eigenen kreuz und quer verlaufenden Streifzüge hinzufügt. Eine Karte des Lesens, Hörens, Sehens, Staunens, Fantasierens, Spintisierens, Erinnerns.
„Gehen allein unter Menschen“ ist ein wunderbares, anregendes, manchmal überquellendes, manchmal auch ermüdendes Buch aus vielen Geschichten, wahren und beinahe wahren, ein durchaus pessimistisches Buch, in dem es sich aber lesend verirren lässt wie in einem Labyrinth oder einem Flohmarkt aus Impressionen und vorgefundenem Material. Man möchte gar nicht mehr herausfinden. Auch Molinas Erzähler findet nur schwerlich wieder hinaus: Er ist nämlich einer, der aus einer früheren, überholten, langsameren Epoche stammt und sich mit all seinen überkommenen Sensibilitäten in die Gegenwart gestürzt hat. Und von der unglaublichen Sogkraft des Alltäglichen mitgerissen wird. Molina will unserer Zeit auf die Spur kommen, indem er sich ihr ganz verschreibt. Natürlich gelingt das nur halb. Am Ende sind es unzählbar viele Fragmente, die er in kurzen Absätzen birgt. Die aber zeichnen, lässt man sich auf das Durcheinander ein, vielleicht ein symptomatischeres Bild des Jetzt als so manche soziologische Studie. Der Flaneur ist doch nicht tot, und er hat uns noch immer etwas zu zeigen.
ULRICH RÜDENAUER
Ein wunderbares, anregendes,
manchmal überquellendes,
auch ermüdendes Buch
Antonio Muñoz Molina:
Gehen allein unter Menschen.
Aus dem Spanischen von
Willi Zurbrüggen.
Penguin Verlag, München 2021.
544 Seiten, 26 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Dirk Fuhrig trifft mit Antonio Munoz Molina einen Flaneur der alten Schule. Gern streift er mit dem Autor durch Madrid, New York, Paris, horcht, schaut und stellt Verbindungen her zwischen Gestern und Heute. Die Sprunghaftigkeit der kurzen Texte, ihr Switchen zwischen Orten, Zeiten, News und Gossip und Literaturhistorischem gefällt Fuhrig gut. All die impressionistischen Fetzen fügen sich zu einem Epos, das unsere dunkle Gegenwart durchdringt, erkennt er.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein wunderbarer Roman, der die scheinbar überkommene Kunst der "Flanierologie" noch einmal meisterhaft zum Glänzen bringt.« Deutschlandfunk Kultur, Dirk Fuhrig