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Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 2,0, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In Deutschland leben ca. 80.000 gehörlose und zwischen 80.000 und 100.000 so hochgradig schwerhörige Menschen, dass diese sich nicht über Lautsprache verständigen können. Da unsere Gesellschaft auf hörende Menschen ausgerichtet ist und das Leben in ihr auf der Lautsprache basiert, stoßen gehörlose Menschen immer wieder auf Kommunikationsbarrieren, weswegen auch von einer Kommunikationsbehinderung ausgegangen werden kann. Wenn sie…mehr

Produktbeschreibung
Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 2,0, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In Deutschland leben ca. 80.000 gehörlose und zwischen 80.000 und 100.000 so hochgradig schwerhörige Menschen, dass diese sich nicht über Lautsprache verständigen können. Da unsere Gesellschaft auf hörende Menschen ausgerichtet ist und das Leben in ihr auf der Lautsprache basiert, stoßen gehörlose Menschen immer wieder auf Kommunikationsbarrieren, weswegen auch von einer Kommunikationsbehinderung ausgegangen werden kann. Wenn sie aber mit anderen Betroffenen zusammen sind, existieren diese Probleme in der Regel nicht. Aufgrund dessen spricht man in diesem Bereich von zwei Welten, in denen sich gehörlose Personen bewegen (müssen). Auf der einen Seite die ‚Welt der Gehörlosen’, in der sie sich ohne Probleme aufhalten, leben und kommunizieren können, und auf der anderen Seite die ‚Welt der Hörenden’, in der die Lautsprache vorherrscht, wodurch wenig verstanden wird und viele Grenzen erlebt werden. Man kann diese Sichtweise natürlich auch auf gehörlose Eltern sowie deren hörende Kinder übertragen. Die Eltern ziehen in der Regel die gehörlose Welt vor, während für die Kinder eher ein „Pendeln zwischen [den] zwei Welten“ üblich ist. Sie haben aufgrund der familiären Situation und ihrer Hörfähigkeit zu beiden Welten Zugang. Hierdurch können für die Kinder Ambivalenzen entstehen, wenn ihnen eindeutige Zugehörigkeiten fehlen. Anhand dieser Situation können vielseitige Probleme auftreten, die sich auf die Entwicklung und Identität beider Generationen beziehen. Hinzu kommt, dass gehörlose Menschen häufig eine wesentlich niedrigere Bildung sowie Laut- und Schriftsprachkompetenz als hörende Menschen haben. Dies resultiert in der Regel aus der Sozialisation von gehörlosen Kindern (den jetzigen Eltern) und deren hauptsächlich hörenden Eltern. Ferner ist der Umgang der hörenden Gesellschaft mit gehörlosen Menschen unsicher, da das Thema Gehörlosigkeit und damit zusammenhängende Merkmale unbekannt sind. Außerdem wird die Situation von hörenden Kindern gehörloser Eltern nicht richtig eingeschätzt, weil in dem Fall das Kind keine Behinderung hat und deshalb von weniger Problemen ausgegangen wird. Die aus diesen Faktoren resultierenden Schwierigkeiten können ein hohes Ausmaß annehmen. Wenn sie gehäuft und in Kumulation mit anderen auftreten, können Situationen entstehen, die sozialpädagogische Familienhilfe erforderlich machen.
Autorenporträt
Katharina Gerlach, Dipl.-Sozialpädagogin, wurde 1977 in Hamburg geboren. Sie studierte Deutsche Gebärdensprache und Sozialpädagogik in ihrem Geburtsort und befindet sich aktuell in der Ausbildung zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie. Bereits während des Studiums standen die Arbeit mit hörgeschädigten Menschen und die Beschäftigung mit unterschiedlichen visuellen Kommunikationsformen für die Autorin im Fokus.