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Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Soziologie - Politik, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,8, Johannes Kepler Universität Linz (Soziologie), Veranstaltung: Spezialisierung II im Praxisfeld (Entwicklung, soziale Bewegungen, Umwelt) PR, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Gehörlosenbewegung besteht seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie hat viele gesellschaftliche Umbrüche nicht ganz bewältigen können und den Ausschluss von allen Bereichen der Öffentlichkeit erlebt. Durch die gesellschaftlichen Umbrüche gerät die Gehörlosenbewegung ins Stocken und muss sich gefallen lassen, dass die…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Soziologie - Politik, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,8, Johannes Kepler Universität Linz (Soziologie), Veranstaltung: Spezialisierung II im Praxisfeld (Entwicklung, soziale Bewegungen, Umwelt) PR, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Gehörlosenbewegung besteht seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie hat viele gesellschaftliche Umbrüche nicht ganz bewältigen können und den Ausschluss von allen Bereichen der Öffentlichkeit erlebt. Durch die gesellschaftlichen Umbrüche gerät die Gehörlosenbewegung ins Stocken und muss sich gefallen lassen, dass die Gesellschaft sogar behauptet, gehörlose Menschen seien unfähig, ihr Leben selbständig zu bewältigen. Diese von den Nichtbetroffenen behauptete Unfähigkeit der Gehörlosen erzeugt jede Menge historischer Unwahrheiten sowie voreilige Vorurteile und nährt das falsche Bild über Gehörlose, sodass die gesellschaftlichen Einschränkungen für Gehörlose aufrechterhalten bleiben und andauern. Diese negativen Einschränkungen, wie zum Beispiel, dass der Bildungszugang vielen Gehörlosen versperrt bleibt, führen zu einer Instabilität der Communitystrukturen. Diese Instabilität ermöglicht es den nichtbetroffenen Einrichtungsträgern, diese Strukturen auszuhöhlen bzw. die vermeintliche Lebensqualität Gehörloser zu gewährleisten – damit wollen sie die scheinbare Benachteiligung abschaffen. Was hinter der vermeintlichen Lebensqualität und deren Nichtzustandekommen steckt, werde ich im Laufe der Seminararbeit erläutern. Erst in den 1980er Jahren begann die Neustrukturierung des österreichischen Behindertenmodells : Im Allgemeinen forderten Eltern die Wiedereingliederung ihrer Kinder auf der bildungspolitischen Ebene, damit diese das Recht auf eine „normale“ Schule mit Integrationsmöglichkeit wahrnehmen können. Heute, nach 30 Jahren, zeigt sich, dass sich gehörlose Kinder wie auch andere Kinder mit unterschiedlichen Behinderungen zu den erwerbstätigen Bildungsbürgern entwickelt haben. Jedoch findet sich zugleich eine Spaltung in der Gehörlosengemeinschaft ab dem Jahr 2000: Zum einen gibt es die eben angesprochene Gruppe jener Menschen, die die Möglichkeit hatten, trotz ihrer Behinderungen Bildung zu erwerben bzw. zu erhalten, doch zum anderen existiert ebenso die Gruppe der Gehörlosen, die keinen bzw. kaum Bildungszugang erworben haben. Aus diesem Grund gerät die Gehörlosengemeinschaft ins ideologisch-strukturelle Stocken und kommt nicht als gesamte Community voran. Seit Jahrzehnten stehen sich daher zwei Gruppen gegenüber: Medizinische und kulturelle Ideologieorientierung prägen den Alltag in der Gemeinschaft.
Autorenporträt
Sigo Bachmeyer verbrachte insgesamt drei Jahre (1998-2001) in den Vereinigten Staaten, wo er Auslandserfahrung in den Studienfächern Politikwissenschaften und Filmmaking erwarb. Dort hat er die Perspektiven und Einstellungen der Amerikaner kennengelernt, die einen positiven Umgang mit Menschen mit Behinderung haben und diese als Teil des Gesellschaftsbilds in den Vereinigten Staaten von Amerika integrieren. Seit 2001 arbeitet der Autor im Bildungs- und Medienbereich als Trainer und Filmemacher und erwirbt Qualifikationen als Sozialwissenschaftler, um im Hochschulbereich tätig zu werden. Da Sigo Bachmeyer selbst gehörlos ist, legt er Wert darauf, dass die Gesellschaft über neue Perspektiven erfährt und so einen positiven Umgang mit Behinderungen pflegt.