Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,7, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Geschichtswissenschaft), Veranstaltung: NSDAP, ihre angeschlossenen Organisationen und Verbände, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dieser vernichtenden Einschätzung beschrieb Adolf Hitler später sein erstes Zusammentreffen mit der jungen "Deutschen Arbeiter Partei", die er in seiner Tätigkeit als "V-Mann" im Auftrag des Reichswehrgruppenkommandos 4 am 12. September 1919 aufsuchte. Eine verhängnisvolle Begegnung, wenn man bedenkt, dass Hitler nur 5 Wochen später diesem "langweiligen Verein"2 beitrat, einer Splitterpartei, die nach seinen Worten an "ihrer lächerlichen Spießerhaftigkeit"3 zu ersticken drohte, die aber dennoch zu seiner politischen Heimat werden und ihn 1933 an die Macht bringen sollte. Wie aber konnte diese "politische Sekte"4 eine solche Anziehungskraft und Eigendynamik entwickeln? In welchem Umfeld und auf welchem Nährboden entstand der Vorläufer der NSDAP? Und wieso gerade in München, wo doch im Laufe der Novemberrevolution von 1918 noch die erste deutsche Republik ausgerufen worden war?5 Basierte der schnelle Aufstieg der unscheinbaren, völkischen Kleinstpartei wirklich allein auf Hitlers Redetalent und Propagandaarbeit, wie er später selbst vorgab?6 Welches Fundament, das in der Frühphase der Partei gelegt wurde, verhinderte nach dem misslungenen Hitler-Putsch den Sturz in die Bedeutungslosigkeit und führte dazu, dass die NSDAP scheinbar mühelos wieder aus dem Boden wuchs? Dieser Fragenkatalog, dem die Zeitgeschichtsforschung seit nunmehr 60 Jahren nachgeht, ist nur ein Ausschnitt dessen, was Historikergenerationen in dickleibigen Monographien und Sammelbänden, in unzähligen Dissertationen und Fachartikeln aufzuklären versucht haben.7
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