Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt! »Hat die Roswitha endlich gesagt, was Sie als Hochzeitsmenü für die Geli haben will? Es sind mal grad' noch drei Wochen, da gibt's kein Hinauszögern mehr.« Luise sah ihre Schwiegertochter fragend an. »So war die Roswitha schon immer«, antwortete die Heidi, »mal so und mal so. Gleich auf Anhieb paßte ihr nie was, immer wieder hat sie in letzter Minute alles umgeschmissen.« Luise schüttelte den Kopf. »Eine schöne Verwandtschaft hast du. Wie seid ihr eigentlich genau miteinander verwandt?« »Sie ist eine Cousine zweiten Grades«, antwortete Heidi. »Mein Großvater und ihre Großmutter waren Geschwister.« »Die Geli ist ja wirklich ein nettes Madel«, sagte Luise, »und daß grad' sie den Grundner-Max kriegt, freut mich für sie.« »Wieso? Ist der Max in deinen Augen eine solch gute Partie?« Heidi sah ihre Schwiegermutter fragend an. Die zuckte mit den Schultern. »Wie er menschlich ist, da kann ich nix gegen oder für ihn sagen, weil ich ihn einfach zu wenig kenn'. Aber er ist doch eine erstklassige Partie, wenn man sieht, was er mal erben wird.
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