Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren. »Was malst du denn da, Pünktchen?« fragte die kleine Heidi Holsten, das jüngste der Dauerkinder von Sophienlust. Neugierig blickte sie der dreizehnjährigen Angelina Dommin über die Schultern. »Das wird eine Geburtstagskarte«, erklärte Pünktchen. Sorgfältig zeichnete sie eine grüne Ranke. »Wer hat denn Geburtstag?« In Gedanken sah Heidi bereits Unmengen von Süßigkeiten und ganze Kuchenberge, durch die sie sich hindurchessen mußte. »Esther Wilke, ein Mädchen, das vor einigen Jahren bei uns gelebt hat. Sie war damals so alt wie du jetzt.« Pünktchen ließ den Buntstift sinken. »Alle Kinder haben Esther gern gehabt.« »So wie mich«, meinte Heidi selbstgefällig und steckte die Hände in die Taschen ihrer Jeans. »Ja, so wie dich«, bestätigte Pünktchen und klappte die Buntstiftschachtel zu. Esther und Angelina waren befreundet gewesen. Es tat ihr leid, daß sie sich eigentlich nur zu den Geburtstagen schrieben. Vielleicht konnte man Esther mal nach Sophienlust einladen. Ja, das war eigentlich ein guter Gedanke.
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