Dieses Buch ist wohl für Insider des interreligiösen Dialogs geschrieben. Für die ist Rabbiner Navon, der ausschließlich über Jesus und seine Zeit publiziert hat, sicher eine interessante Stimme.
Für Menschen, die einfach so glauben, besonders für Juden, kann diese Form interreligiöser
Gemeinsamkeit auch erzwungen wirken. Juden haben eigene Gebete, und das Vaterunser gehört nicht dazu. Da hilft…mehrDieses Buch ist wohl für Insider des interreligiösen Dialogs geschrieben. Für die ist Rabbiner Navon, der ausschließlich über Jesus und seine Zeit publiziert hat, sicher eine interessante Stimme.
Für Menschen, die einfach so glauben, besonders für Juden, kann diese Form interreligiöser Gemeinsamkeit auch erzwungen wirken. Juden haben eigene Gebete, und das Vaterunser gehört nicht dazu. Da hilft es auch nicht, wenn nachgewiesen wird, dass jeder Halbsatz des Vaterunsers irgendwo in der Amida, dem zentralen Gebet des jüdischen Gottesdienstes, auftaucht.
Genauer: nach langer Erklärung wird die Amida auf die 10 Gebote verkürzt, die an dieser Stelle in der liberalen Liturgie nicht auftauchen.
Warum plötzlich der Anfang des „Schma“, in eine Tabelle eingebaut wird, in der die 10 Gebote neben das Vaterunser gestellt werden, erschließt sich nicht. Und dann wir das Ganze auch noch mit der Nächstenliebe aus Levitikus 19,18 verbrämt.
Von einem liberalen Rabbiner und einem aufgeklärten Christen erwartet man eigentlich eine lebendige und modernere Interpretation des Vaterunsers, zum Beispiel mit einer geschlechtsneutralen Interpretation.
Es gibt durchaus spannendere und tiefer gehende Bücher.