Die von Alfred Adler 1911 begründete Individualpsychologie basiert auf dem Begriff des Gemeinschaftsgefühls. Die Förderung des Gemeinschaftsgefühls schien ihm die beste Prophylaxe für jede Art der Neurose. Seit Adler wurden die Grenzen von Gemeinschaft und Individualismus in zahlreichen Theorien unterschiedlicher Ausrichtung neu ausgelotet. Im vorliegenden Buch stellt der Autor Adlers Ansatz in seiner historischen Entfaltung vor und zeichnet die engagierte Kontroverse über dieses Konzept innerhalb und außerhalb der Individualpsychologie detailliert nach. Im Mittelpunkt steht dabei das Spannungsverhältnis zwischen Individuum und Gemeinschaft, das vom Solipsismus bis zum Kollektivismus reicht und seit Langem Gegenstand heftiger Debatten in Psychologie, Sozialpsychologie, Soziologie und Wertphilosophie ist. Anhand von Adlers »Lebensaufgaben« wird abschließend demonstriert, wie das Konzept des Gemeinschaftsgefühls in der Psychotherapie angewendet werden kann.
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