Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fachhochschule Hildesheim, Holzminden, Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit soll die Entwicklung der Gemeinwesenarbeit im Kontext Sozialer Arbeit dargestellt werden. Des Weiteren soll über ihre Bedeutung als „dritte Methode“, hin zur Perspektive der Sozialraumorientierung als erweiterter Ansatz gemeinwesenbetonter Arbeit informiert werden. Dabei soll ein Eindruck davon vermittelt werden, welche Ziele die Gemeinwesenarbeit verfolgt, wie sich diese verändert haben bzw. in welchem Kontext sich diese verändern. Als Beispiel integrativer Handlungsansätze, um soziale Problemlagen z.B. schon präventiv zu vermeiden, oder eigenmächtig zu bewältigen, wird das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ skizziert und anhand des Sanierungsprogramms des Quartiersmanagements der Stadt Hannover für den Stadtteil Mühlenberg Methoden der Bürger*innenbeteiligung exemplarisch ausgeführt. Das Quartiersmanagement nimmt dabei die institutionelle Rolle ein, die integrativen Handlungsansätze langfristig umzusetzen und sich überflüssig zu machen. Dies soll über eine Aktivierung von Bewohner*innen der Quartiere gelingen. Die Gemeinwesenarbeit hat in der Bundesrepublik Deutschland noch keine lange Geschichte durchlaufen. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde mit der Settlement-Bewegung in Großbritannien der erste Schritt in Richtung gemeinwesenorientierter Arbeit im Kontext der Sozialarbeit getan wurde. Wenig später bereitete Jane Addams mit der Errichtung des „Hull House“ in Chicago, USA den Weg für eine Verknüpfung von Sozialer Arbeit und politischem Engagement. In Deutschland folgten erst in den 1920ern solche Nachbarschaftshäuser. In den 1930ern hatten diese unter den Nationalsozialisten wieder zunehmend eine notlindernde statt politischer Funktion. Erst mit den Studentenbewegungen in den 1960er Jahren wurde die Gemeinwesenarbeit als Teil Sozialer Arbeit zunehmend politisch und setzte sich außerdem als „dritte Methode“, neben Einzelfall- und Gruppenarbeit in der Sozialen Arbeit durch. Zwanzig Jahre später, in den 80er Jahren entwickelte sich die Gemeinwesenarbeit hin zur „stadtteilbezogenen Arbeit“, wobei ein neuer Schwerpunkt auf der Hinwendung zu pragmatischen Handlungsmöglichkeiten lag.