Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, Note: 1,0, Fachhochschule für Wirtschaft Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Das bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts vorrangig geltende Familienmodell mit der Differenzierung zwischen männlicher Erwerbsarbeit und weiblicher Familienarbeit wurde auch so auf den Arbeitsmarkt übertragen und in dem Zuschnitt der Arbeitsplätze abgebildet. Doch dieses deutlich umrissene Muster geschlechtsspezifischer Differenzierung des Arbeitsmarktes wurde später immer häufiger in Frage gestellt, und der Anspruch, zukünftig das wirtschaftliche, politische und soziale Leben nicht durch geschlechtsspezifische Hindernisse einzuschränken, hat die Gender-Debatte aufkommen lassen. Gender bezeichnet dabei, die gesellschaftlich, sozial und kulturell geprägten Geschlechterrollen von Frauen und Männern. Maßgeblich dabei waren Entwicklungen auf der Angebots- und der Nachfrageseite des Arbeitsmarktes. Die Bildungsexpansion, die seit den 60er Jahren in West-deutschland genauso wie in vielen anderen westlichen Ländern stattfand, führte weitgehend zu einer Beseitigung der früheren Diskriminierung der Frauen in den sekundären und tertiären Ausbildungsgängen. Die Folge war eine immer stärkere Angleichung der Erwerbsbiographien von Frauen, an die der Männer. Der Anteil der erwerbstätigen Frauen stieg signifikant. "Familienpausen" wurden kürzer, Wiedereintritte ins Erwerbsleben nach dem Heranwachsen der Kinder häufiger, das durchschnittliche Heiratsalter erhöhte sich und der Anteil unverheirateter, kinderloser - damit meist kontinuierlich erwerbstätiger - Frauen stieg an. Immer mehr Frauen aus der expandierenden Mittelschicht hatten den Wunsch nach individueller Unabhängigkeit und beruflicher Entfaltung und blieben immer häufiger auch während der Familienphase erwerbstätig. Dies wurde durch die rasch fortschreitende Tertiarisierung der Wirtschaft gestützt, die zahlreiche neue Berufsfelder für Frauen über die traditionellen Bereiche der häuslichen Arbeit hinaus erschloss. Weder in Deutschland, noch in den anderen Industrieländern, kann jedoch von einer tatsächlichen Gleichstellung von Männer und Frauen in der Arbeitswelt die Rede sein. Immer noch müssen sich karriereorientierte Frauen die Frage stellen, ob eben diese Karriere mit Kindern überhaupt möglich sein kann.
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