Essay aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschlechterstudien / Gender Studies, Note: 2,3, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Zahl der männlichen Beschäftigten in Kindergärten ist erschreckend gering. Im Jahr 2010 waren es nur 3,7%1 der Beschäftigten. Und diese Zahl setzt sich nicht nur aus ausgebildeten Fachkräften zusammen, sondern auch aus Praktikanten und Zivildienstleistenden - die mit Ende des Zivildienstes 2011 ohnehin wegfallen - sowie aus Männern im Freiwilligen Sozialen Jahr und ABM-Kräfte.2 Die ersten Lebensjahre eines Kindes sind vor allem frauendominiert, was sich auch in der Gestaltung der Kindergartenräume wiederspiegelt. Man könnte meinen, Männer machen sich rar. Denn meist hört man von Frauen, die zu Hause bleiben und sich in den ersten Jahren um die Kinder kümmern. Dann kommen sie in den Kindergarten und dort gibt es wieder kaum männliche Bezugspersonen. So wird den Kindern schon frühzeitig ein Rollenbild vermittelt, in dem der Mann der Versorger ist und die Frau sich um die Erziehung kümmert. Im Alltag der Kitas treten auch ganz praktische Fragen auf, bei denen der Mangel an Männern bemerkbar wird: Wer zum Beispiel ist Ansprechpartner vor allem für die Jungs, wenn es um sexuelle Fragen geht, die schon früh aufkommen können? Wer erklärt ihnen, wie man sich zum Beispiel bei einem Spaziergang im Stehen erleichtert? Wer klettert mit den Kindern? Wer bringt ihnen handwerkliches Können bei? Wer könnte sie für Technik begeistern? Natürlich sind dies alles Dinge, die Frauen auch könnten, aber meist ist es dann doch nicht so, weil z.B. einfach die Lust fehlt.