Alles GAGA oder?
Lt. Wikipedia ist Ideologie „eine Weltanschauung, die einen hohen Anspruch auf Wahrheit erhebt und die für abweichende Lehrmeinungen kaum noch offen ist. Im gesellschaftlichen Sinn werden aus solchen 'erstarrten Lehrmeinungen' ideologische Normen, von der die Mehrzahl der
Beteiligten zutiefst überzeugt sind. Die Grundannahmen oder Auswirkungen werden nicht…mehrAlles GAGA oder?
Lt. Wikipedia ist Ideologie „eine Weltanschauung, die einen hohen Anspruch auf Wahrheit erhebt und die für abweichende Lehrmeinungen kaum noch offen ist. Im gesellschaftlichen Sinn werden aus solchen 'erstarrten Lehrmeinungen' ideologische Normen, von der die Mehrzahl der Beteiligten zutiefst überzeugt sind. Die Grundannahmen oder Auswirkungen werden nicht hinterfragt.“
Gender Mainstreaming erfüllt die Voraussetzungen einer Ideologie. Hinzu kommt, dass es Gender Mainstreaming an einer wissenschaftlichen Grundlage mangelt. Die fehlende kritische gesellschaftliche Reflexion hat ein Kunstgebilde entstehen lassen, von dem man heute, aus dem Blickwinkel des gesunden Menschenverstandes heraus betrachtet, nicht mehr weiß, ob man darüber lachen oder weinen soll. Absurdistan lässt grüßen.
Autorin Birgit Kelle greift das Thema auf und entwickelt eine Satire mit hohem Unterhaltungswert. Das satirische besteht darin, dass es eigentlich gar keine Satire ist. Die Beispiele sind real. Da es zudem um Steuergelder in hohem Ausmaß geht („200 [Gender-]Lehrstühle im deutschsprachigen Raum“ (143)), wird es Zeit für eine kritische Reflexion. Diese ist aus der Politik derzeit nicht zu erwarten.
Kelle versteht es, die Widersprüche und Kuriositäten dieser Ideologie auf den Punkt zu bringen. Dazu gehört z.B., „dass die Gender-Aktivistinnen das biologische Geschlecht ständig als irrelevante 'determinierende' und damit unterdrückende Kategorie abschaffen wollen, gleichzeitig in der Frauenfrage aber immer explizit auf ihrer biologischen Weiblichkeit beharren“ (11) oder der „Friedhof nur für Lesben am Prenzlauer Berg“ (112). Die Nationalhymne der Österreicher wurde, und das ist kein Fake, gendersensibel umgedichtet.
In dem ganzen Genderwahn wird die Rolle der Frau im Islam vernachlässigt. Dabei gibt es dort reichlich Diskussionsbedarf. Kelle streift dieses Thema nur kurz. (140) Mit Gender ist es so, wie mit den Freihandelsabkommen. Wenn das Volk nicht gefragt wird, gibt es Widerstand. Man muss der Autorin gratulieren zu diesem mutigen Buch, in dem ein Thema kritisch behandelt wird, dem sich unsere Politik längst untergeordnet hat.