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In Schulen und Universitäten von ehrgeizigen Karriere-Dozent:innen gedrängt und getrieben, zu Hause von statusbewussten Eltern unter Druck gesetzt, in den Betrieben von immer ausgeklügelteren Kontroll- und Überwachungssystemen beschattet, von systemisch gelenkten Medien täglich moralisierend ermahnt, von manipulativer Politik-Rhetorik drangsaliert, von gegen Kritik völlig immunisierten Religionsvertreter:innen unausgesetzt pathetisch beschwurbelt, wie kann man da auf die Idee kommen, dass eine dermaßen durch ein Stahlbad des Irrsinns getriebene Jugend die Corona-Pandemie mit ihren von…mehr

Produktbeschreibung
In Schulen und Universitäten von ehrgeizigen Karriere-Dozent:innen gedrängt und getrieben, zu Hause von statusbewussten Eltern unter Druck gesetzt, in den Betrieben von immer ausgeklügelteren Kontroll- und Überwachungssystemen beschattet, von systemisch gelenkten Medien täglich moralisierend ermahnt, von manipulativer Politik-Rhetorik drangsaliert, von gegen Kritik völlig immunisierten Religionsvertreter:innen unausgesetzt pathetisch beschwurbelt, wie kann man da auf die Idee kommen, dass eine dermaßen durch ein Stahlbad des Irrsinns getriebene Jugend die Corona-Pandemie mit ihren von wahnwitzigen bis skurrilen politischen Motivationsreden begleiteten Maßnahmen fundamental verunsichern könnte? Mit der Corona-Krise ist kein neuer Geist in die Gesellschaft gekommen, keine neue Gemeinschaftlichkeit, keine gesteigerte Achtsamkeit für die Nächsten und schon gar keine neue Innerlichkeit und Selbstreflexivität. Die Corona-Pandemie hat nichts anderes bewirkt, als dass vorhandene Widersprüche verstärkt, vorhandene Ungleichheiten größer, alte Ängste drastischer, das allgemeine Gefühl der Fremdbestimmtheit dramatischer geworden sind. Der Soziologe und Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier über die Folgen der Pandemie für die junge Generation.
Autorenporträt
Bernhard Heinzlmaier ist seit mehr als 20 Jahren in der Jugendforschung tätig. Er ist Mitbegründer des Instituts für Jugendkulturforschung und seit 2003 ehrenamtlicher Vorsitzender. Hauptberuflich leitet er das Marktforschungsunternehmen tfactory in Hamburg. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Praxiskonzepte für kommunale Jugendpolitik, Freizeitforschung, Jugend und Gesundheit, Lifestyleforschung sowie Zielgruppenkommunikation. Bisher von Bernhard Heinzlmaier im Hirnkost Verlag erschienen: Anpassen, mitmachen, abkassieren. Wie dekadente Eliten unsere Gesellschaft ruinieren (2016) Performer, Styler, Egoisten. Über eine Jugend, der die Alten die Ideale abgewöhnt haben (2013)