Vor dem historischen Hintergrund der frühen achtziger Jahre - Friedensbewegung, Nato-Doppelbeschluß, Pershing seien als Stichworte genannt - zeichnet der Autor die diplomatischen Verwicklungen der Weltmächte in seinem neuen Roman nach. Brennpunkt des Geschehens, wo alle Fäden zusammenlaufen, ist Genf, wo die entscheidenden Verhandlungen letztendlich misslingen. Friedl benötigt für die Enttarnung geheimgehaltener Beziehungen keine aktionsreiche Handlung, sondern bedient sich feiner Ironie und geschickt geführter, doppelbödiger Dialoge. So wird für den Leser in distanzierter, gelassener Erzählhaltung ein um so eindringlicheres Bild dieser umwälzenden Zeit entworfen, das durch die gegenwärtigen politischen Ereignisse überraschende Aktualität bekommt. In diesem Roman fließen Erfahrungen und Einsichten ein, die der Autor im diplomatischen Dienst der Vereinten Nationen und nachfolgenden wissenschaftlichen Forschungsarbeiten bei der UNO in Genf in den 70er und 80er Jahren gewonnen hat.
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