Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2,7, Technische Universität Dresden (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Einführung in die Filmanalyse, Sprache: Deutsch, Abstract: Schon ein Sprichwort besagt: „Genie und Wahnsinn liegen dicht beieinander“. Aber der Genie-Gedanke entspringt nicht nur einem Sprichwort, sondern ist ein Topos, der sich über die ganze Literaturgeschichte der Neuzeit erstreckt. Genies wie Mozart oder Goethe sind jedem bekannt, doch dass sie zu Lebzeiten nicht nur durch ihre Werke auffielen, sondern auch durch ihr bizarres Verhalten, ist eher unbekannt. Forschern zu Folge sind psychische Störungen immer eine Nebenwirkung außerordentlicher Kreativität. Ähnlich erging es auch dem genialen Mathematiker John Forbes Nash. Durch das Lösen komplizierter Probleme und seiner Neuentwicklung der Spieltheorie erreichte er Großes. Dennoch erkrankte er an paranoider Schizophrenie und hatte Wahnvorstellungen. Angeregt durch den Film „A Beautiful Mind“ von Ron Howard und auch der ihm zu Grunde liegenden Biografie „Genie und Wahnsinn - Das Leben des genialen Mathematiker John Nash“ von Silvia Nasar möchte ich mich im Folgenden näher mit dem Phänomen des Genies und Wahnsinns anhand dieses Films im Vergleich mit dem Buch beschäftigen. Der Film hat mich nach dem ersten Schauen schon außerhalb des Filmseminars zutiefst beeindruckt, wie Nash seine Krankheit durch seine eigene Genialität schlussendlich überwindet und wie ergreifend Russell Crowe spielt. Ich war aber auch nach dem Lesen der Biografie ehrlich überrascht, wie anders eigentlich das Leben John Nashs dargestellt wurde und was die Macher des Films alles zu Gunsten der Länge des Films weggelassen hatten. Deshalb habe ich mich auch für dieses Thema entschieden. Wie stellt der Film Nash als Genie dar und wie seinen Wahnsinn? War dies auch in seinem realen Leben so? Es gibt ja einige Filme, die irgendwelche Forscher und Professoren in irgendwelche Forscherschubladen stecken, wie z. B. den Mahner mit dem Satz: „Ich habe Sie ja gewarnt“ oder den Reuigen mit dem Satz „ Oh mein Gott, was habe ich getan?“ 1 Bei John Nash in „A Beautiful Mind“ ist dies allerdings anders, wie folgende These zeigt: „Der an Schizophrenie leidende Nash wird nicht als verrückter Professor denunziert, sondern mit größter Empathie und Hollywood eigenem Pathos als Held inszeniert.“2 Deshalb will ich auf Grundlagen der Forschung zu diesem Thema herausfinden, wie Nash als Genie und Wahnsinniger im Film gezeigt wird.