Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: "Die Stadt neu anzuschauen und sie in absichtsloser Betrachtung dabei zu überraschen, wie sie zurückblickt, ist ein von Franz Hessel schon in den zwanziger Jahren postuliertes Gebot der Stunde." "Franz Hessel ist ein liebender, auch fürsorglich schützender und analysierender Beobachter, der den Voyeurismus und die Promiskuität aller Peinlichkeit enthoben hat." Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Schriftsteller Franz Hessel. Er wird 1880 in Stettin geboren und siedelt im Alter von acht Jahren mit seiner Familie nach Berlin über. Hier verbringt er seine Kinder- und Jugendzeit. Sie ist der Grundstein für sein späteres literarisches Werk, zu dessen bekanntestem Buch "Spazieren in Berlin" gehört. Er lebt weiterhin in München und Paris. Paris beeindruckt Hessel als Stadt- Komplex, der ihn wahrnehmen und empfinden läßt, daß die Straße ein eigenes Gesicht hat. Für ihn- und viele andere Künstler- ist Paris die ultimative Stadt, die Welt- Metropole. Franz Hessel schreibt im Laufe seiner 60 Lebensjahre viele Geschichten und Feuilleton- Artikel, Romane und Erzählungen. Interessant ist dabei der Vergleich seiner Figuren mit dem Schriftsteller selbst. Seine Figuren sind stets aus dem Leben gegriffen, sie tragen autobiographische Züge und sind nicht stilisiert. Seine Romane und Erzählbände haben immer einen Spielort, über den Hessel beim Schreiben reflektiert. Das heißt, schreibt er über München, lebt er bereits in Paris und schreibt er über Paris ist er schon nach Berlin zurückgekehrt. Im Buch "Spazieren in Berlin", das auch unter dem Titel "Ein Flaneur in Berlin" veröffentlicht wird, wiederholen sich einige Text- Passagen mit zuvor erschienenen anderen Prosatexten über Berlin. Dennoch ist "Spazieren in Berlin" die einzige literarische Arbeit, die Hessel über eine Stadt schreibt, während er sich dort aufhält. Das Buch ist in 24 kleinere und größere Kapitel unterteilt. "Auf den zweiten Blick wird erkennbar, daß die in der Regel mit topographischen Titeln versehenen Kapitel in mehreren Sequenzen angeordnet sind, die sich an der Achse vom Charlottenburger Westen des neuesten Berlin über die alte Mitte nach Osten orientieren." [...]
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