Gegenstand dieser Arbeit ist es, den Einsatz der genomischen Zuchtwertschätzung für neue funktionale Merkmale und den Gehalt an Milchinhaltsstoffen auf Ebene der einzelnen Euterviertel in der Milchrinderzucht zu beleuchten. Nach einer allgemeinen Einführung in die genomische Selektion und in das Prinzip der Testherden werden im zweiten Kapitel genetische Parameter und Heritabilitäten für verschiedene Verhaltensmerkmale, für Milchfluss, Eutertiefe, Labienlage und Tage bis zur 1. Brunst geschätzt. Im dritten Kapitel erfolgt eine Schätzung genetischer Parameter und Heritabilitäten für die Milchinhaltsstoffe (Fett, Eiweiß, Lactose, Harnstoff, SCS) und für Hyperkeratosen der Zitzen auf Basis der einzelnen Euterviertel. Ferner werden additiv genetische und phänotypische Korrelationen für diese Merkmale zwischen den Eutervierteln geschätzt. Im vierten Kapitel wird eine genomische Zuchtwertschätzung für die funktionalen Merkmale aus Kapitel eins auf Basis von 777k Genotypen vorgestellt. Die Sicherheit der genomischen Zuchtwerte wird zudem mit einem neuen Ansatz abgeleitet, der trotz geringer Sicherheit der konventionellen Zuchtwerte eine realistische Abschätzung der genomischen Zuchtwerte erlaubt. Im fünften Kapitel werden abschließend die Möglichkeiten beleuchtet, eine genomische Zuchtwertschätzung für funktionale Merkmale in einem Testherdensystem zu etablieren.
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