Grundsätzlich halte ich Sparsamkeit im Urlaub für eine sinnvolle Sache. Vor einiger Zeit reiste ich jedoch nach Finnland und kaufte mir ein Wörterbuch mit praktischen Formulierungsvorschlägen. Aus westfälischer Tradition entschied ich mich für das günstigste Exemplar mit schwarz-rotorangefarbener Fahne auf dem Umschlag. Zunächst gab es daran auch nichts auszusetzen. Ich machte mich mit den überraschend zuvorkommenden Umgangsformen in finnischen Bahnen vertraut (»Erlauben die Damen, dass ich mir eine Zigarre anstecke?«) und rüstete mich unter dem Stichwort »Hotel« anschließend für alle Eventualitäten beim Auschecken (»Ich bitte Sie, mir diesen Posten zu spezifizieren«). Bei der Frage »Was kostet das Zimmer einschließlich Licht?« kamen mir erste Zweifel an der Aktualität des Buches. Schon wollte ich in der Buchhandlung anrufen, um nach einer Umtauschmöglichkeit zu fragen. Leider konnte ich das Wort »Telefon« nicht finden. Dafür las ich an der entsprechenden Stelle die Frage »Entschuldigung, wird diese Depesche heute noch ausgetragen?«. Das Wörterbuch besitzt inzwischen einen Ehrenplatz in meinem Regal und der Kauf einen in meinen Reiseerinnerungen. Letztlich sind es ja auch die kleinen Pleiten und Pannen, die dem Unterwegssein seinen Reiz verleihen (ab S. 70). Eine garantiert pannenarme Zeit verspreche ich Ihnen dagegen in meiner Wahlheimat Hamburg, der wir unsere Titelgeschichte gewidmet haben (ab S. 22). Besonderer Vorteil: Ein Wörterbuch brauchen Sie hier fast nirgends. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
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