Das Reisechaos der vergangenen Wochen ist auch an mir nicht spurlos vorübergegangen. Kürzlich hatte ich folgenden Traum: Eine Kollegin teilte mir mit, dass ich mich zum Schreiben dieses Editorials bitte mit mindestens vier Stunden Vorlauf in der Redaktion einfinden sollte. Leider verpasste ich dennoch den Heftschluss, weil ich in einer Schlange an der Text- kontrolle feststeckte. Nein, Reisen ist momentan nicht immer das, was es sein soll - ein Vergnügen. Es sind oft ärgerliche, unglaublich klingende Geschichten, die wir hören. Von Flugverbindungen, die sich häufiger ändern als der Börsenkurs, oder der Irrfahrt von Koffern, die schließlich in irgendeiner Ankunftshalle liegen wie gestrandetes Treibgut. Mitunter sind die Anekdoten auch so grotesk, dass man fast lachen möchte. Aber so denkt natürlich nur, wer nicht selbst betroffen ist und mit der Dünnhäutigkeit einer Bongotrommel und der Gesichtsfarbigkeit einer Roma-Tomate einen Dialog mit einem ebenfalls ratlosen Servicemitarbeiter führen muss. Ich drücke die Daumen, dass Ihre bevorstehenden Reisen halbwegs reibungsfrei verlaufen, und muss jetzt zur Sicherheit aber selbst einmal die Lage kontrollieren - die Warteschlange an unserer Textabgabe ist zum Glück aber noch recht kurz. Viel Spaß beim Lesen und Nachreisen wünscht
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