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Studienarbeit aus dem Jahr 1996 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Technische Universität Darmstadt (Sprach- und Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Das Verhältnis von Sprachwissenschaft und Literaturwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Die folgende Untersuchung über das Verhältnis und den Einfluß der Rhetorik auf das Werk Georg Büchners (1813 - 1837), insbesondere die rhetorisch gestaltete Flugschrift des "Hessischen Landboten", sein Drama "Dantons Tod" und seine Briefe mag in ihrer Themenstellung zuerst verwundern. Die Abwendung von einer präskriptiven…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 1996 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Technische Universität Darmstadt (Sprach- und Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Das Verhältnis von Sprachwissenschaft und Literaturwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Die folgende Untersuchung über das Verhältnis und den Einfluß der Rhetorik auf das Werk Georg Büchners (1813 - 1837), insbesondere die rhetorisch gestaltete Flugschrift des "Hessischen Landboten", sein Drama "Dantons Tod" und seine Briefe mag in ihrer Themenstellung zuerst verwundern. Die Abwendung von einer präskriptiven Rhetorik und die Hinwendung zu einem individuell geprägten Stilbegriff ist schließlich das Produkt des späten 18. Jahrhunderts, wo an die Stelle der bisherigen Rhetoriklehrbücher solche über Stil und Schreibart treten und die Stilistik1 von einer als formal und knöchern betrachteten Rhetorik abgehoben wird. Der neue Gedanke der Subjektivität des Stils, seiner Prägung durch die Persönlichkeit des Autors, ist vor allem auf den Einfluß der Romantik zurückzuführen. Karl Philipp Moritz wandte sich in seinen "Vorlesungen über deutschen Stil" konsequent von der traditionellen, von der Rhetorik geprägten Regelstilistik ab und betonte das Individuell- Charakteristische des Ausdrucks. Für das Charakteristische der Schreibart gebe es keine Stilregeln im traditionellen Sinne. Ähnlich äußert sich Jacob Grimm, bei dem der Begriff der Rhetorik schon gar nicht mehr auftaucht. Überraschenderweise aber ist der Einfluß der traditionellen Rhetorik auf das Werk Büchners eminent, nicht allein, weil der "Hessische Landbote" schon auf den ersten Blick ein persuasiver Text mit rhetorischer Struktur und rhetorischen Wirkmitteln ist, sondern auch, weil die jüngere Forschung immer wieder auf den erheblichen Einfluß der Schulrhetorik auf Büchner und seine Schulschriften hingewiesen hat; so behandelt Schaub in seiner Habilschrift (Die schriftstellerischen Anfänge Georg Büchners unter dem Einfluß der Schulrhetorik, 1980) die Beeinflussung und Prägung Büchners durch die Rhetorik und konzentriert sich dabei vor allem auf die Schulschriften (Schaub, Georg Büchner und die Schulrhetorik, 1975). So schreibt er über den Einfluß der Schulrhetorik auf den Hessischen Landboten ("Poeta rhetor", S. 174): Es ist Büchner (und Weidig) gelungen, die in der Schule gelernte und praktizierte Rhetorik nicht etwa zu vergessen, sondern für eine politische Flugschrift nutzbar zu machen, Schulberedsamkeit in politische Beredsamkeit zu transformieren.