Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Hauptseminar Politische Dramen II, Sprache: Deutsch, Abstract: Ausgangspunkt der folgenden Auseinandersetzung mit Georg Büchners Dantons Tod ist das Seminar Politische Dramen II an der Universität Leipzig. Dessen Ziel war es durch seine dezidierte Themenstellung den Blick zu schärfen für die Aktualität, das Engagement und das kritische Potential von Literatur und zwar im Hinblick auf politische Konzeptionen bzw. politisches Handeln überhaupt. Ausgehend von der dem Common Sense entsprechenden Definition von Politik als Umsetzung von Konzepten und Maßnahmen, die sich auf die Gestaltung des öffentlichen Lebens und seiner Institutionen beziehen, geeinigt hatten, wurden dahingehend verschiedenste Werke diverser Autoren des 19. und 20. Jahrhunderts analysiert und interpretiert. Darunter auch Georg Büchners grandioses Revolutionsdrama Dantons Tod. Der Eindruck der immensen Komplexität des Stückes, der sich bereits im Seminar angedeutet hatte, erfuhr durch die Recherche und Lektüre der umfangreichen wissenschaftlichen Sekundärliteratur weitere Verstärkung. Nach und nach kristallisierte sich dabei heraus, dass die Erhellung des politischen Gehalts von Dantons Tod als nach wie vor unabgeschlossen bezeichnet werden kann. Dies rührt zum einen von der bekannten desolaten Überlieferungslage hinsichtlich Büchners Schaffen überhaupt her, wird aber auch durch die Pluralität der im Danton enthaltenen politischen Positionen und ihrer Verstrickungen mit Diskursen zu anderen Thematiken bedingt, die – je nachdem worauf man das Hauptaugenmerk legt oder welcher Ideologie die Interpretation dienen soll – zu verschiedensten Deutungen geführt haben. Auch wenn sich meine Interpretation auf den politischen Gehalt konzentrieren wird, sollen auch andere Aspekte des Stückes nicht gänzlich unbeachtet bleiben, da Büchner diese mit der politischen Dimension derart kunstvoll verwoben hat, dass sie zum Teil nur schwer voneinander zu trennen sind. Dies erachte ich insofern als notwendig, als dass das Verständnis unter gänzlicher Ausblendung der historischen, literaturgeschichtlichen, philosophischen und moralischen Aspekte des Stücks stark getrübt würde.