Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Universität Mannheim, Veranstaltung: Expressionismus als Gegenstand der Sprachgeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Erst im Spätexpressionismus wurde das Drama zu der dominierenden Gattung. Zu den Höhepunkten der expressionistischen Bühnenproduktion gehören die Gas-Dramen, welche zwischen 1916 und 1919 entstandenen. Dabei bilden die Die Koralle, Gas und Gas II eine Trilogie, wenn auch der Autor sie nie zu einer solchen zusammengefasst hat. Aufgrund der komplexen sprachlichen Gestaltung aller drei Werke wird in dieser Arbeit nur Gas, die „schwärzeste und misanthropischste Menschheitsvision des gesamten expressionstischen Dramas“, untersucht. Gas wurde am 28. November 1918 im Neuen Theater in Frankfurt/ Main uraufgeführt. Kaiser thematisiert in diesem Drama die Möglichkeit der Etablierung eines sozialistisch orientierten Systems in der Gesellschaft des Industriezeitalters. Zu der Handlung wurde Georg Kaiser vom Streik der Munitionsarbeiter 1918 in Kiel inspiriert. Das Drama ist dementsprechend von dem damaligen Zeitgeist und somit von der expressionistischen Idee einer universalen Revolution geprägt, die durch die Erlöserfigur des Neuen Menschen ausgelöst wird. Kaisers Neuer Mensch gestaltet sich konkret in der Figur des Milliardärsohns, obwohl er im Verlauf des Stückes nie so benannt wird. Der Dramaturg erhebt mit seinem Werk Kritik an der Entmenschlichung durch die Arbeit in Fabriken, das daraus entstehende soziale Elend und gegen den Militarismus. Das Ziel der Arbeit ist es die linguistischen Besonderheiten des Dramas herauszuarbeiten. Dabei wird nicht chronologisch, sondern nach verschiedenen Ebenen der Analyse vorgegangen. Dazu werden zunächst der Aufbau des Dramas und dessen formale Konzeption untersucht. Anschließend werden die Sprache und der Stil, die Interpunktion und das Zusammenspiel von Dynamik und Tektonik im Kontext des expressionistischen Dramas analysiert.