Masterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Bevölkerungsgeographie, Stadt- u. Raumplanung, Technische Universität Berlin (Institut für Stadt- und Regionalplanung), Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel der Arbeit ist es, die Besonderheiten der Durchführung von Mega-Events im globalen Süden, also in einem Kontext großer sozialer Ungleichheiten, herauszuarbeiten. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob in Brasilien durch die Event-Maßnahmen bestehende Ungleichheiten in der Mobilität verringert werden können. Investitionen in die Nahverkehrsinfrastruktur stellen sowohl für die Durchführung der Events, als auch für das Erreichen von langfristigen Entwicklungszielen ein großes Potential dar. Wie wirken sich die mit der Austragung von Mega-Events verbundenen Investitionen in Nahverkehrsinfrastrukturen auf die Verteilung des Zugangs zu Mobilität aus? Wie stellt sich die Situation der Mobilität vor den Events dar? Gibt es Ungleichheiten im Zugang zu Mobilität? Wodurch sind diese bedingt und welche Gruppen sind von einem geringeren Zugang betroffen? Welche Planungen werden im Bereich des Nahverkehrs umgesetzt und welche Ziele sind damit verbunden? Wie wirken sich die event- bezogenen Planungen in den ÖPNV aus? Wird der Zugang zu Mobilität langfristig verbessert und profitierten die Gruppen, die bisher einer Benachteiligung ausgesetzt sind? Im letzten Jahrzehnt zeichnet sich verstärkt der Trend ab, dass internationale Mega-Events durch Gastgeberländer im globalen Süden ausgetragen werden. Vor allem betrifft dies sogenannte Schwellenländer mit hohen Wachstumsraten, wie die Beispiele China (Olympische Spiele 2008) und Südafrika (FIFA-Fußball-W0M 2010) zeigen. In diesen Trend reiht sich Brasilien mit der Austragung der FIFA-Fußball-WM 2014 und der Olympischen und Paralympischen Spiele 2016 ein. Der Zuschlag zur Austragung eines Mega-Events schafft einen politischen und planerischen Handlungsdruck, denn in wenigen Jahren müssen kostenintensive event-bezogene Infrastrukturmaßnahmen realisiert werden. Die Planungen stehen dabei im Spannungsfeld zwischen den Anforderungen des internationalen Events und lokalen Entwicklungszielen. Im Idealfall könnten beide Ziele miteinander in Einklang gebracht werden, wenn die Maßnahmen für die Events gleichzeitig in eine langfristige Entwicklungsstrategie eingebunden sind. Dies gilt insbesondere für dauerhafte, gebaute Strukturen, wie Stadien und Verkehrsinfrastruktur. Jedoch besteht inzwischen häufig ein Widerspruch zwischen der positiven Darstellung der Events als Potential durch Regierung und Veranstalter und der zunehmenden negativen Meinung der Mehrheit der Bevölkerung.
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