Das Verhältnis von Religion und Naturwissenschaft in der Frühen Neuzeit ist komplex. Religiöse Prägungen und Interessen konnten dem naturwissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt entgegenstehen, sie konnten naturwissenschaftliche Forschungen aber auch - wie bei Gerhard Mercator (1512-1594) - anregen, ja geradezu fordern. Die Vorlesung zeichnet die religiöse Biographie des gelehrten Kartographen nach und erkundet anhand der Quellen dessen theologisches Denken. Dabei wird deutlich, dass sich Gerhard Mercator, vergleichbar seinen jüngeren Zeitgenossen Galileo Galilei oder Johannes Kepler, nicht einfach einer bestimmten Konfession zuordnen lässt, sondern in Orientierung an einer humanistisch geprägten Geist-Religion divergente Vorstellungen zu einer spannungsreichen Einheit verband.
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