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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Germanistische Literaturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit soll vor allem gezeigt werden, dass der Bahnwärter Thiel - Hauptfigur der gleichnamigen Erzählung Hauptmanns - durch die Art der Darstellung als Figur veranschaulicht wird, die von elementaren irrationalen Kräften bestimmt und überwältigt wird. Diesen “transsubjektiven Gewalten” kann Thiel während der gesamten Erzählung nichts entgegensetzen - er ist ein…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Germanistische Literaturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit soll vor allem gezeigt werden, dass der Bahnwärter Thiel - Hauptfigur der gleichnamigen Erzählung Hauptmanns - durch die Art der Darstellung als Figur veranschaulicht wird, die von elementaren irrationalen Kräften bestimmt und überwältigt wird. Diesen “transsubjektiven Gewalten” kann Thiel während der gesamten Erzählung nichts entgegensetzen - er ist ein “Gefangene[r] seines Schicksals”. Um diese Hypothese zu untermauern, werden die im Bahnwärter Thiel auf die Hauptfigur einwirkenden Kräfte systematisch untersucht und als Faktoren plausibilisiert, denen Thiel ohnmächtig gegenübersteht und die damit gleichwohl dessen unentrinnbares Schicksal bedeuten. Die Analyse folgt dabei weitestgehend dem Aufbau der novellistischen Studie Hauptmanns selbst. Diese schildert zunächst die im Inneren Thiels wirkenden Spannungen, anschließend die den Bahnwärter bestimmenden, in Natur und Technik verborgenen elementaren Kräfte und schließlich den gewaltsamen Durchbruch dieser Mächte. Dementsprechend wird sich das erste Kapitel der vorliegenden Arbeit dem Innenleben Thiels widmen, welches geprägt ist vom inneren Konflikt zwischen der vergeistigten Liebe zu dessen erster Frau Minna und der triebhaften Abhängigkeit von Lene, der zweiten Frau Thiels. Dieser Spannung steht der Bahnwärter trotz der Bemühungen, die zwei Frauen in ein Leben zu integrieren, hilf- und machtlos gegenüber - sie ist somit ein Teil seines unumgehbaren Schicksals. Im zweiten Teil dieser Arbeit wird die Naturdarstellung des Bahnwärter Thiel untersucht. Die Natur verbirgt dabei nicht nur eine unheimliche und bedrohliche Macht, der Thiel wehrlos ausgeliefert ist, sie dient gleichwohl als symbolische Verdeutlichung der den Bahnwärter bestimmenden inneren Kräfte. Der Natur kommt in der novellistischen Studie Hauptmanns damit eine doppelte Funktion zu: Zum einen ist sie selbst eine der übermächtigen elementaren Kräfte, die Thiels unentrinnbares Schicksal bedeuten, zum anderen spiegelt sich in ihr die schicksalshafte innere Spannung des Bahnwärters. Der dritte und letzte Teil der vorliegenden Untersuchung widmet sich schließlich der Technikdarstellung, welche dominiert wird von “der Eisenbahn als zentrales Dingsymbol”.