Bachelorarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,5, FernUniversität Hagen (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: In der Arbeit wird der Frage nachgegangen, welche Ziele Augustus in Germanien verfolgte. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt dabei auf dem rechtsrheinischen Germanien (der Germania magna). In der Einleitung werden zunächst der Begriff der (Außen-)Politik, die Formen römischer Herrschaft sowie der Wert der einschlägigen historiographischen Quellen diskutiert. Da die historiographische Überleiferung zum Thema sehr dünn ist, wurden seit jeher in der Forschung unterschiedliche und sich geradezu widersprechende Auffassungen hinsichtlich der Pläne des Augustus vertreten. Daher werden im ersten Hauptteil die vier heute vertretenen Forschungsrichtungen zur Germanienpolitik charakterisiert, bevor die jüngsten Auffassungen vorgestellt werden. Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob Rom nur situativ reagierte oder ob Augustus einen Plan verfolgte. Anhand archäologischer und literarischer Quellenbelege wird herausgestellt, dass dem Vorgehen der Römer ein Plan zugrunde lag. Damit stellt sich nun weiter die Frage, welche Absichten der Kaiser verfolgte. Im zweiten Teil der Arbeit steht nun eine der eingangs vorgestellten Herrschaftsformen im Mittelpunkt und es wird gefragt, ob das Ziel des Augustus die Einrichtung einer Provinz gewesen sei. Zunächst wird der Begriff der "Provinz" geklärt. In einem zweiten Schritt wird dann die historiographische Überlieferung daraufhin untersucht, ob diese Hinweise auf Provinzialisierungsmaßnahmen enthält. Im größten Teil des Kapitels werden dann die Befunde der neueren archäologischen Forschungen in den rechtsrheinischen Standorten vorgestellt. Anschließend werden diese Indizien dann daraufhin diskutiert, ob diese in einem Zusammenhang mit einer dauerhaften Annexion Germanien als Provinz hindeuten könnten. Im einzelnen gehören folgende Indinzien dazu: permanente militärische Besatzung, Statthaltersitz, Rechtsprechung, Infrastrukturmaßnahmen, Tribute, wirtschaftliche Investitionen der Römer und Kaiserkult. Im Ergebnis spricht vieles dafür, dass Augustus vor der clades Variana die Provinzialisierung des rechtsrheinischen Germaniens betrieb.
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