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Dieses Buch entwirft ein lebendiges Bild von der Technik, die auf historischen Baustellen von der Antike bis zum Ersten Weltkrieg zum Einsatz kam: Die Arbeits- und Transportgerüste sowie die Lehrgerüste der Vergangenheit sind ein faszinierender Bestandteil der Bautechnikgeschichte. Sie haben aber bestimmungsgemäß an den Bauwerken nur geringe Spuren hinterlassen, so dass die historischen Herstellungstechniken oft geheimnisvoll und schwer ergründbar erscheinen. Das Buch lüftet viele dieser Geheimnisse. Die Herkunft und Ausbreitung der verschiedenen Gerüsttypen in Europa werden aufgezeigt und…mehr
Dieses Buch entwirft ein lebendiges Bild von der Technik, die auf historischen Baustellen von der Antike bis zum Ersten Weltkrieg zum Einsatz kam: Die Arbeits- und Transportgerüste sowie die Lehrgerüste der Vergangenheit sind ein faszinierender Bestandteil der Bautechnikgeschichte. Sie haben aber bestimmungsgemäß an den Bauwerken nur geringe Spuren hinterlassen, so dass die historischen Herstellungstechniken oft geheimnisvoll und schwer ergründbar erscheinen. Das Buch lüftet viele dieser Geheimnisse. Die Herkunft und Ausbreitung der verschiedenen Gerüsttypen in Europa werden aufgezeigt und diskutiert. Dabei hat der Autor viel Neuland erschlossen und teils bisher unveröffentlichtes oder nur verstreut erwähntes Material aufbereitet und ausgewertet. Einen wichtigen thematischen Schwerpunkt bilden die Lehrgerüste für Gewölbe, denn sie haben bis heute praktische Folgen bei der Bewertung und Ertüchtigung von historischen Wölbkonstruktionen, deren Abweichungen nur mit Kenntnis der Lehrgerüste erklärbar sind. Erstaunliche Planungsdokumente werden dem Leser zugänglich gemacht, z. B. detaillierte Erläuterungen darüber, wie die Gerüste zum Bau der großen Renaissance- und Barockkuppeln aussahen, wer für ihre Herstellung verantwortlich war und wie sie den Bauvorgang bestimmten. Ein ausführliches Kapitel erläutert zudem die vielseitige Geschichte der Krane und Hebezeuge. Auch altbekannte Gerüstprobleme werden dargestellt und teils in neuem Licht präsentiert: Die Lehrgerüste für den Petersdom in Rom oder das Transportgerüst für den Vatikan-Obelisken im 16. Jahrhundert sind auch für bautechnisch interessierte Laien Höhepunkte der Baugeschichte. Die umfassende Darstellung der Geschichte der Baustellentechnologie wird abgeschlossen durch einen ausführlichen Überblick über die Gerüste im Brückenbau, jenem Teilbereich des Bauwesens, in dem die technischen Anforderungen ihren Kulminationspunkt erreichten und in dem die historische Bautechnik mit dem Eisen- und Betonbau im 19. Jahrhundert auch den Anschluss an das industrialisierte Bauen der Gegenwart fand. Mit diesem Buch wird ein Referenzwerk der Bautechnikgeschichte vorgelegt, das darüber hinaus für die Planungspraxis von Bauingenieuren und Architekten beim Bauen im Bestand und unter Denkmalschutz wichtiges Know-how bereithält. Für interessierte Laien bietet es eine unterhaltsam geschriebene Geschichte der Erschaffung der gebauten Welt.
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Autor: Stefan M. Holzer studierte Bauingenieurwesen an der TU München. Dort promovierte er 1992 zu einem Thema der numerischen Mechanik. Nach einem einjährigen Forschungsaufenthalt in den USA und zwei Jahren Tätigkeit als Statiker in einem großen deutschen Baukonzern war er 1995 bis 2001 Professor an der Universität Stuttgart und 2001 bis 2016 an der Universität der Bundeswehr München, jeweils im Fach Ingenieurmathematik und lngenieurinformatik. Seit 2001 betätigte er sich zunehmend praktisch in der Bauwerksuntersuchung und Erhaltung und wissenschaftlich im Bereich der Analyse und Erhaltung historischer Baudenkmäler. Hieraus gingen zahlreiche wissenschaftliche Aufsätze in nationalen und internationalen Zeitschriften hervor. Seit 2008 entstanden außerdem fünf Monographien interdisziplinären Charakters, unter anderem zum historischen Holz- und Mauerwerksbau. Im Jahre 2016 folgte er dem Ruf auf die Professur für Bauforschung und Konstruktionsgeschichte an die ETH Zürich. Er forscht dort zur Geschichte der Baukonstruktion und der Wissensgeschichte des Bauwesens von der Antike bis zum frühen 20. Jahrhundert. Reihenherausgeber: Karl-Eugen Kurrer wurde 1952 in Heilbronn geboren. Nach dem Studium des Bauingenieurwesens an der Hochschule für Technik (HfT) Stuttgart arbeitete er zunächst im Ingenieurholzbau in Heilbronn und studierte dann an der TU Berlin Bauingenieurwesen, Technikgeschichte und Physikalische Ingenieurwissenschaften. 1981 schloss er seine Diplomarbeit über die Entwicklungsgeschichte der Gewölbetheorie ab, forschte anschließend zur rationellen Energieverwendung in der Industrie und wurde 1986 von der TU Berlin zum Dr.-Ing. promoviert. Zwischen 1989 und 1995 arbeitete Kurrer als Entwicklungsingenieur für Antennensysteme bei Telefunken Sendertechnik GmbH in Berlin. Ende 1995 übertrug ihm der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) die Leitung des Arbeitskreises Technikgeschichte in Berlin. Vom 1.1.1996 bis zum 28.2.2018 wirkte Kurrer im Verlag Ernst & Sohn als Chefredakteur der Zeitschriften "Stahlbau" und (ab 2008) "Steel Construction - Design and Research". Seit über 40 Jahren befasst er sich mit der Bautechnikgeschichte. Kurrer publizierte über 200 Aufsätze, Buchbeiträge und mehrere Monographien, darunter das in dieser Reihe 2018 erschienene Buch "The History of the Theory of Structures. Searching for Equilibrium". Werner Lorenz wurde 1953 in Osnabrück geboren. Nach dem Studium des Bauingenieurwesens an der TU Berlin sammelte er ab 1980 erste praktische Erfahrungen in einem Berliner Ingenieurbüro, bevor er 1984 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an die TU zurückkehrte und dort u.a. erste Seminare zur Bautechnikgeschichte ausrichtete. 1988 war er Gastprofessor an der École Nationale des Ponts et Chaussées in Paris. 1992 wurde er mit einer Arbeit über die Frühzeit des Eisen- und Stahlbaus im Berliner Raum zum Dr.-Ing. promoviert. 1993 erhielt er den Ruf an den neu geschaffenen Lehrstuhl für Bautechnikgeschichte der BTU Cottbus. Ergänzend dazu gründete er 1996 ein Ingenieurbüro, das sich auf die Instandsetzung und Ertüchtigung von historischen Brücken- und Hochbauten spezialisiert hat. Mit der Pensionierung wurde er 2018 zum Honorarprofessor der BTU Cottbus-Senftenberg ernannt. Seit 2021 leitet er von dort im Rahmen des gleichnamigen DFG-Schwerpunktprogramms einen bundesweiten Forschungsverbund zum Thema "Kulturerbe Konstruktion". Seine Forschungsschwerpunkte lagen und liegen im Bereich der jüngeren Konstruktionsgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts und der angemessenen Bewertung und Ertüchtigung historischer Tragwerke.
Inhaltsangabe
Vorwort 1 Geschichte der Gerüste - Geschichte der Baustelle 2 Ein erhöhter Arbeitsplatz - Gerüste für Arbeiter 2.1 Universell einsetzbar - das Bockgerüst 2.2 Kraggerüste 2.3 Das "klassische" Stangengerüst 2.4 Das "Lantenengerüst" 2.5 Freistehende Gerüste 2.6 Gerüste für Renovierungsarbeiten in großer Höhe 3 Wie baut man ein Gewölbe? 3.1 Formgebung: Bogenlehren für Wandbögen und Tonnengewölbe 3.2 Die Schalung 3.3 Verlorene oder wiedergewonnene Schalung aus Tonplatten 3.4 Erde als Schalung 3.5 Kassettierte Gewölbe 3.6 Besonderheiten des Wölbens mit Werkstein 3.7 Stützung der Schalung durch das "Lehrgerüst" 3.8 Lehrgerüste ohne direkte Stützung vom Boden 3.9 Das Kreuzgewölbe und verwandte Gewölbeformen 3.10 Ein einmaliges Zeugnis - das Modell des Gerüstes für St. Anna in Augsburg 3.11 Das Ausrüsten 3.12 Stützgerüste für die statische Sicherung von Gewölbebauten 4 Kuppeln und ihre Gerüste 4.1 Auf Schalung hergestellte Klostergewölbe und Kuppeln 4.2 Rotationskuppeln 4.3 Brunelleschis Kuppel in Florenz 4.4 Routine des Kuppelbaus: Von St. Peter in Rom zu den Barockkuppeln 4.5 Falsche Fährten 4.6 Klassizismus und 19. Jahrhundert 5 Hebe- und Transportgerüste 5.1 Was über die Hebezeuge der Antike bekannt ist 5.2 Mittelalterliche Hebezeuge 5.3 Laufrad, Tretrad, Sprossenrad - zweitausend Jahre Kranantrieb mit Menschenkraft 5.4 Das innovationsfreudige 15. Jahrhundert 5.5 Der "französische Kran", ein Erfolgsmodell für fünf Jahrhunderte 5.6 Die italienische Renaissance und die Wiederbelebung der antiken Hebezeuge 5.7 Anschlagmittel - Kontinuität von der Antike bis zur Neuzeit 5.8 Horizontaltransport von Monolithen und ganzen Bauwerken 5.9 Kombination von Horizontal- und Vertikaltransport: Versetzgerüste und Versetzkrane 5.10 Vom Handbetrieb zum Dampf- und Elektroantrieb: das 19. Jahrhundert 6 Die Königsdisziplin: Gerüste im Brückenbau 6.1 Italien und die Renaissance 6.2 Jenseits von Italien - Lehrgerüstbau in lokaler Technologietradition 6.3 Englische Sonderwege 6.4 Von Venedig nach Paris - das klassische französische Brückengerüst 6.5 Die beginnende Ingenieurwissenschaft und der Brückenbau im frühen 19. Jh. 6.6 Die großen Gewölbe und die langen Viadukte 6.7 Vom Holz zum Stahl - Lehr- und Versetzgerüste jenseits des Massivbaus
Vorwort 1 Geschichte der Gerüste - Geschichte der Baustelle 2 Ein erhöhter Arbeitsplatz - Gerüste für Arbeiter 2.1 Universell einsetzbar - das Bockgerüst 2.2 Kraggerüste 2.3 Das "klassische" Stangengerüst 2.4 Das "Lantenengerüst" 2.5 Freistehende Gerüste 2.6 Gerüste für Renovierungsarbeiten in großer Höhe 3 Wie baut man ein Gewölbe? 3.1 Formgebung: Bogenlehren für Wandbögen und Tonnengewölbe 3.2 Die Schalung 3.3 Verlorene oder wiedergewonnene Schalung aus Tonplatten 3.4 Erde als Schalung 3.5 Kassettierte Gewölbe 3.6 Besonderheiten des Wölbens mit Werkstein 3.7 Stützung der Schalung durch das "Lehrgerüst" 3.8 Lehrgerüste ohne direkte Stützung vom Boden 3.9 Das Kreuzgewölbe und verwandte Gewölbeformen 3.10 Ein einmaliges Zeugnis - das Modell des Gerüstes für St. Anna in Augsburg 3.11 Das Ausrüsten 3.12 Stützgerüste für die statische Sicherung von Gewölbebauten 4 Kuppeln und ihre Gerüste 4.1 Auf Schalung hergestellte Klostergewölbe und Kuppeln 4.2 Rotationskuppeln 4.3 Brunelleschis Kuppel in Florenz 4.4 Routine des Kuppelbaus: Von St. Peter in Rom zu den Barockkuppeln 4.5 Falsche Fährten 4.6 Klassizismus und 19. Jahrhundert 5 Hebe- und Transportgerüste 5.1 Was über die Hebezeuge der Antike bekannt ist 5.2 Mittelalterliche Hebezeuge 5.3 Laufrad, Tretrad, Sprossenrad - zweitausend Jahre Kranantrieb mit Menschenkraft 5.4 Das innovationsfreudige 15. Jahrhundert 5.5 Der "französische Kran", ein Erfolgsmodell für fünf Jahrhunderte 5.6 Die italienische Renaissance und die Wiederbelebung der antiken Hebezeuge 5.7 Anschlagmittel - Kontinuität von der Antike bis zur Neuzeit 5.8 Horizontaltransport von Monolithen und ganzen Bauwerken 5.9 Kombination von Horizontal- und Vertikaltransport: Versetzgerüste und Versetzkrane 5.10 Vom Handbetrieb zum Dampf- und Elektroantrieb: das 19. Jahrhundert 6 Die Königsdisziplin: Gerüste im Brückenbau 6.1 Italien und die Renaissance 6.2 Jenseits von Italien - Lehrgerüstbau in lokaler Technologietradition 6.3 Englische Sonderwege 6.4 Von Venedig nach Paris - das klassische französische Brückengerüst 6.5 Die beginnende Ingenieurwissenschaft und der Brückenbau im frühen 19. Jh. 6.6 Die großen Gewölbe und die langen Viadukte 6.7 Vom Holz zum Stahl - Lehr- und Versetzgerüste jenseits des Massivbaus
Rezensionen
"Das Buch gehört bei jedem forschenden oder sich im Bestand verortenden Bauingenieur auf den Tisch. Die liebevolle Ausstattung des Bandes in Format, flüssig lesbaren Text und wunderschönen Digitalisaten macht es dem Rezensenten leicht es auch einem breiteren Lesekreis wärmstens ans Herz zu legen." Dipl.-Ing. Eberhard Pelke, Mainz, in: Bautechnik 98 (2021), H. 10, S. 809-810.
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