Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Soziologie, Note: 1,0, Pädagogische Hochschule Freiburg im Breisgau (Medienpädagogik), Veranstaltung: Musik und Jugendkultur, Sprache: Deutsch, Abstract: Fußballfans werden in der Öffentlichkeit häufig als lärmende Horden wahrgenommen. Das liegt natürlich auch daran, dass es vor allem gewalttätige Aktionen sind, die Eingang in die Massenmedien finden. Liest man einen Bericht über ein beliebiges Spiel der Bundesliga, so finden die Anhänger der beteiligten Mannschaften entweder gar keine Erwähnung oder das Fehlverhalten eines kleinen Teils wird angeprangert... Um sich dem Thema zu nähern ist es in jedem Fall notwendig, hinter diese gesellschaftlich konstruierte Fassade zu schauen. In den letzten Jahren gab es sehr viele, auch wisseschaftliche Arbeiten, die sich mit dem Thema Fußball und seinen Fans beschäftigt haben. Dies liegt zum einen daran, dass man sich zum fünfzigsten Jahrestag an das Wunder von Bern erinnert hat. Ein trauriger Anlass, der länger zurückliegt, ist die Gewalt am Rande der Weltmeisterschaft in Frankreich im Jahr 1998. In der Literatur hat vor allem das Spiel mit seinen Turnieren und Mannschaften Beachtung gefunden, zum anderen ein kleiner Teil der Zuschauer. Bei der Recherche stößt man häufig auf Arbeiten, die sich dem Phänomen der Hooligans anzunähern versuchen. Von dieser Masse hebt sich das Buch „Fangesänge - eine FANomenologie“ von Reinhard Kopiez und Guido Brink ab. Diese haben sich dem Thema sehr gründlich und wissenschaftlich genähert. Allerdings bleiben noch viele Fragen offen, die Brink und Kopiez zwar dargestellt haben, aber von ihrem Stand der Forschung aus noch nicht beantworten konnten. So kann dieses Buch nur ein Anfang sein um die Fangesänge wirklich und umfassend beleuchten zu könen. Die vorliegende Arbeit stützt sich auf diese Erkenntnisse. Es soll hiermit ein Überblick ü-ber das Phänomen geschaffen werden. Die Motivation bestand dabei in der Faszination, wie Tausende von Menschen in einem Stadion singen und völlig aus sich herausgehen, obwohl man in dieser Gesellschaft eigentlich ungern durch Lautstärke auffällt. Zum andren soll mit dieser Arbeit aber auch der Anspruch verbunden sein, nicht dabei stehen zu bleiben, sich vom Massenchor begeistern zu lassen. Vielmehr soll hier der Versuch untenommen werden zu erklären, wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass Fußballfans in den Stadien singen, und unter welchen Voraussetzungen dies stattfindet.