Heino Gehrts gehört zu den bedeutendsten Märchen-, Mythen- und Sagenforschern der jüngsten Vergangenheit. Er war ein fundierter Kenner dieser Spezialgebiete, die er einerseits wissenschaftlich analysierte und aufbereitete, andererseits aber auch mit den unterschiedlichsten - auch wissenschaftsfernen - Forschungsgebieten verknüpfte. Grundlage dafür war eine weitgehend vorurteilsfreie Annahme sowohl des Ausgangsmaterials als auch der sich ihm erschließenden Ergebnisse. In diesem Sinne sah Gehrts in Justinus Kerner nicht nur einen Wegbereiter für einige seiner Forschungsgebiete, sondern auch einen Geistesverwandten, nämlich in der Art der Phänomenbegegnung. Die Aufsätze in diesem zweiten Band der "Schriften zur Märchen-, Mythen- und Sagenforschung" erschließen eine neue Sichtweise auf die Zeit der Aufklärung und die mit ihr entstehende "Gegen-Aufklärung" und zeigen zudem, daß Erscheinungen wie Hellschlaf, schamanische Entrückungen oder Spukgeschehnisse durchaus Anhalt sein können für ein aktuelles Weltverständnis.
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