Dr. Ferdinand Wagener (1902-1945), geboren auf dem entlegenen Kleinbauernhof Steinsiepen (Kirchspiel Schliprüthen) und seit Schultagen in der Heimatbewegung aktiv, entscheidet sich nach einer rätselhaften Vergiftung gegen den eingeschlagenen Weg zum Priesterberuf. Er schreibt Heimatbücher, promoviert in Freiburg (Zweitgutachter Martin Heidegger), wird sauerländischer Verleger und kämpft um seine wirtschaftliche Existenz. Als Soldat stellt er 1943/44 alle eigenen Dichtungen in Manuskriptbänden neu zusammen: "Vielleicht ... bin ich bald tot." Auf der Grundlage des Nachlasses erschließt dieses Buch das plattdeutsche Gesamtwerk und eine Auswahl hochdeutscher Lyrik. Einige bislang unbekannte Texte weisen Wagener als einen Autor von Rang aus. Die autobiographischen Erzählungen "Ächter de Kögge" erhellen die Hütekinderzeit und das Leuteleben der katholischen Landschaft. Die literarische Spurensuche gilt auch Wageners ideologischer Kooperation ab 1933. Vorgelegt wird diese von Peter Bürger und Wolf-Dieter Grün bearbeitete Edition zum Literaturprojekt des Christine Koch-Mundartarchivs am Museum Eslohe in Kooperation mit dem Heimatbund Gemeinde Finnentrop e.V.
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