Das Verhältnis der wohl prominentesten Vertreterin des poetischen Realismus in Österreich zur bildenden Kunst ihrer Zeit ist bislang nicht untersucht worden. Dies ist um so verwunderlicher, als sich die Schriftstellerin zur Zeit der Wiener Secession auf dem Höhepunkt ihres Ruhms befand und von "Alten" wie "Jungen" gleichermaßen geschätzt wurde. Der stark erweiterte Symposionsbeitrag des Autors, der aus einer Edition der Tagebücher Marie von Ebner-Eschenbachs resultiert, stellt einen ersten umfassenden Versuch in dieser Richtung dar. Neben einer ausführlichen Interpretation der Künstlernovelle "Verschollen", in der ihr Verhältnis zur Moderne seinen ausführlichsten und differenziertesten Niederschlag gefunden hat, werden anhand bislang unveröffentlichten Materials auch ihre persönlichen Zugangsweisen zur Kunst, ihre späten Italienreisen und deren literarische Verarbeitung ausführlich untersucht.
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