Dies ist die erste große zusammenfassende Darstellung der Geschichte musikalischer Interpretation in den letzten beiden Jahrhunderten. Nachdem sich Band 1 Fragen der Ästhetik und Ideengeschichte zugewandt hat, geht es in Band 2 nun um die Institutionen und Medien. Diese bilden nicht nur einen lockeren Rahmen für musikalische Interpretation, sie bestimmen deren Geschichte vielmehr maßgeblich mit, ja fordern Interpretation im emphatischen Sinne geradezu heraus. - Öffentliches Konzert und Oper, Repertoire und Programmgestaltung, Auftrittsgepflogenheiten und Publikumsverhalten, Kritik und Marketing - Musikerausbildung - Dirigent und Dirigentin, Orchester und Orchestermusiker, Solist und Solistin - Editionen und Aufführungsmaterialien - Technische Medien - Interpretation jenseits der reinen Instrumentalmusik (Lied- und Kammermusikkultur, Oper / Musiktheater, Chorwesen, Kirchenmusik) Welchen Einfluss etwa eine Institution auf die Interpretation und die künstlerische Arbeit ausüben kann, zeigen prominente historische Beispiele, z. B. nutzte Teodor Currentzis ein russisches Opernhaus als Experimentierfeld für seine höchst ungewöhnlichen Produktionen mit MusicAeterna und verband die Sprache historisch informierter Aufführungspraxis mit der Pose vom romantischen Geniekult.
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