Der Band bietet im ersten Teil einen Überblick über die politische Geschichte der Zeit von Alexander bis Kleopatra (336–30v.Chr.). Die Darstellung umfaßt im einzelnen: die Eroberung des Perserreiches durch Alexander, die Aufteilung des Reiches nach seinem Tod unter den makedonischen Generälen, die Geschichte der Diadochendynastien zwischen Adria und Indus, das Vordringen der Römer und der Parther sowie das Ende des letzten noch verbliebenen hellenistischen Großstaates – des ptolemäischen Ägyptens – durch den Sieg Octavians, des späteren Kaisers Augustus, über Marcus Antonius und Kleopatra. Die Umwandlung der persischen Satrapien in eine Vielzahl makedonischer Monarchien durch Alexanders Nachfolger schuf die neue Staatenwelt des Hellenismus. Im Mittelteil des Bandes werden die wichtigsten Regionen der hellenistischen Welt vorgestellt, um einen Eindruck von deren Vielfalt und unterschiedlichen Traditionen zu vermitteln. Dabei stehen staatliche Ordnung, Wirtschaft und Gesellschaft im Vordergrund. Kultur und Religion werden im Schlußteil des Bandes behandelt. Die Expansion von Makedonen und Griechen bis nach Zentralasien und zur Südgrenze Ägyptens hatte der griechischen Sprache und Kultur neue Räume erschlossen. Dabei kam es zu Kontakten und Konflikten, aus denen etwas Neues hervorgegangen ist: die Kultur des Hellenismus. Sie lebte in den Ostprovinzen des Römischen Reiches weiter, als längst schon die hellenistische Staatenwelt politisch untergegangen war.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Hapert's an der Allgemeinbildung, greife man zu den schmalen Bändchen aus der Reihe C.H. Beck Wissen. So lautet jedenfalls die Empfehlung von Rezensent Burkhard Müller, den Heinz Heinens jüngst in eben dieser Reihe erschienene "Geschichte des Hellenismus" vollauf überzeugt hat. "Auf vorzügliche Weise" meistert der Professor für Alte Geschichte zur Freude Müllers die Herausforderung, sein Gebiet für ein breiteres Publikum knapp darzustellen. Heinen umreiße die historische Bedeutung der Epoche, beschreibe kurz ihre Vorgeschichte, erweise Alexander dem Großen die gebührende Reverenz, ohne dessen Grausamkeiten zu verschweigen. Die Schilderung der kriegerischen Wirren nach Alexanders Tod findet Müller "angenehm knapp gehalten". Erst im letzten Kapitel, das von Kulturen und Religionen handelt, treten nach Müllers Einschätzung die Grenzen einer solch knappen Darstellung hervor. Um hierüber Stichhaltiges zu erfahren, müsste man sich "schon etwas mehr ins Thema vertiefen", hält Müller fest. Nichtsdestoweniger: "Heinen und Beck", resümiert Müller, "weisen den Weg".
© Perlentaucher Medien GmbH
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