Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Romanistik - Italianistik, Note: 2,0, Universität Regensburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Was verbindet der geschichtlich beflissene Leser im Normalfall mit dem 18. Jahrhundert? Da wäre zum Einen die Französische Revolution, die noch Jahrhunderte nach ihrem blutigen Ende von sich reden macht. Der Beginn der Industriellen Revolution in England wäre sicherlich ebenfalls hinzuzuzählen – ein Meilenstein in der Entwicklung der Menschheit in Richtung Moderne. Und natürlich die Aufklärung, der nicht nur in philosophischer Hinsicht eine ähnlich wichtige Rolle in diesem Jahrhundert zuteil wird. Wo aber ist Italien? Welche Rolle spielt dabei dieses Land? Bei näherem Hinsehen stellt man fest, dass all diese wegweisenden Entwicklungen in anderen Ländern ihren Ursprung haben. Nicht zuletzt deswegen sehen einige Autoren, so auch Michael Seidlmayer , im 18. Jahrhundert ein „unitalienisches“ Jahrhundert, also eines, das untypisch ist für Italien. Doch ist diese Begriffswahl wirklich gerechtfertigt? Warum genau ist das 18. Jahrhundert so „unitalienisch“? Und schließlich: woran mag dies liegen? Unter anderem auf diese Fragen wird in den folgenden Kapiteln näher eingegangen. Dabei soll nach einer kurzen Tatsachenschilderung ein erster Schwerpunkt auf der geopolitischen Situation in Europa liegen, insbesondere, was die wichtigsten europäischen Geschehnisse angeht, die die Entwicklung in Italien beeinflussten. Aus diesem Grund soll auch das Augenmerk vor allem auf die Großmächte - Frankreich, Österreich und Spanien -, ihrer Politik und ihren dynastischen Bestrebungen in Italien gelegt werden. Natürlich bestand das 18. Jahrhundert nicht nur aus kriegerischen Auseinandersetzungen und Großmachtpolitik, auch wenn diese die erste Hälfte des Jahrhunderts klar dominierten. Aus diesem Grund soll der zweite Schwerpunkt dieser Arbeit auf Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft liegen, die ebenfalls einen wichtigen Aspekt dieser Epoche darstellen und dementsprechend in den folgenden Kapiteln ausführlich thematisiert werden. Dabei soll vor allem die Aufklärung hervorgehoben werden. Ihre Auswirkungen auf Herrscher und Beherrschte, auf Nord und Süd, auf Gebiete mit italienischen und auf solche mit fremden Dynastien, auf Bourbonen und Habsburger und auf Wissenschaft und Technik sollen geschildert und dabei kritisch beurteilt werden.