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Universitäten sind keine in sich geschlossenen, autarken oder abgeschotteten Institutionen, sondern beziehen sich in vielfältiger Weise und auf unterschiedlichen Ebenen auf ihre räumliche Umwelt. Die wirtschaftlichen Beziehungen sind wohl die augenscheinlichsten, Veränderungen im Stadtbild durch die Anwesenheit von Studierenden ebenso offensichtlich. Auswirkungen auf die kulturelle Sphäre, auf das soziale Umfeld, auf die Umverteilung von symbolischem Kapital erfolgen subkutaner. Dabei verweist die Frage nach den Einflüssen, die eine Universität auf ihre Umwelt ausübt, auf jene nach den…mehr
Universitäten sind keine in sich geschlossenen, autarken oder abgeschotteten Institutionen, sondern beziehen sich in vielfältiger Weise und auf unterschiedlichen Ebenen auf ihre räumliche Umwelt. Die wirtschaftlichen Beziehungen sind wohl die augenscheinlichsten, Veränderungen im Stadtbild durch die Anwesenheit von Studierenden ebenso offensichtlich. Auswirkungen auf die kulturelle Sphäre, auf das soziale Umfeld, auf die Umverteilung von symbolischem Kapital erfolgen subkutaner. Dabei verweist die Frage nach den Einflüssen, die eine Universität auf ihre Umwelt ausübt, auf jene nach den gesellschaftlichen Bedingungen der Universität selbst. Dies gilt nicht nur für ihre Gründungsphase und den darin entwickelten normativen Ideen und Ansprüchen an die Universität, sondern zielt auch auf die Frage, inwiefern die Universität gesellschaftliche Entwicklungen und Diskurse rezipiert und reflektiert. Dieses Heft versucht sich diesem Fragenkomplex anzunähern und dabei die Möglichkeiten zur Erforschung der vielschichtigen Interaktionen zwischen der Universität und ihrem räumlichen Umfeld auszuloten.
Seit mehr als 20 Jahren stellt die Zeitschrift "Geschichte und Region/Storia e regione" einen kritischen und originellen Orientierungs- und Bezugspunkt in der regionalgeschichtlichen Literatur Tirols dar. Mit ihrer thematisch breiten, interdisziplinären Ausrichtung und methodisch innovativen Ansätzen ist sie eine etablierte Alternative und Ergänzung zur klassischen Landesgeschichte. Eine Besonderheit ist die Zweisprachigkeit der Zeitschrift (deutsch-italienisch), die sich als Kontaktstelle und Scharnier zwischen der italienischen und österreichisch-deutschen Forschungslandschaft begreift. Mit einem neuen, erweiterten Konzept versteht sich die Zeitschrift verstärkt als Forum für vergleichende Regionalgeschichte des mittleren Alpenraumes und versucht, das oft geforderte Desiderat eines Vergleichs neuer regionalgeschichtlicher Studien ein Stück weit umzusetzen.
Inhaltsangabe
Stefan Gerber Universitäten und (ihre) Räume. Theoretische und methodische Überlegungen zu regionalgeschichtlicher Universitäts- und Hochschulgeschichte Margret Friedrich Regionale Bedarfe, landesfürstliche Planungen, Austausch von Wissen. Universität und Räume im 18. Jahrhundert und beginnenden 19. Jahrhundert am Beispiel der Universität Innsbruck Adriano Mansi "Padova in fin dei conti si sente abbastanza estranea alla vita universitaria": i rapporti tra Università e città negli anni della trasformazione (1961–1972) Timo J. Celebi Die weißen Flecken auf der Hochschulkarte und regionale Neuordnungsversuche durch das nord-rhein-westfälische Gesamthochschulkonzept in den 1960er und 1970er Jahren FREIE AUFSÄTZE Liise Lehtsalu Abandoning the Sacred Citadels? Women religious and urban space in early modern Bologna Adina Guarnieri Zur Rezeptionsgeschichte des Bozner Siegesdenkmals nach 1945 FORUM Hans- Joachim Bieber Regionale Transformationswirkungen der Universität Kassel aus der Sicht eines Akteurs Michaela Oberhuber Gedankenspiele zur Selbstverortung einer jungen Universität. Raumbeschreibungen in den Rektoratsreden der Freien Universität Bozen Jessica Richter/Brigitte Semanek/Marion Wittfeld Sieben Jahre fernetzt! Wie ein junges Forschungsnetzwerk zur Frauen- und Geschlechtergeschichte entsteht Doron Rabinovici Erinnerung bedarf keiner Rechtfertigung. Eine Rede. Mit einem Nachwort von Sabine Mayr Marcello Bonazza Storia della scuola e storia del territorio. Per una lettura della Storia della scuola trentina di Quinto Antonelli
Stefan Gerber Universitäten und (ihre) Räume. Theoretische und methodische Überlegungen zu regionalgeschichtlicher Universitäts- und Hochschulgeschichte Margret Friedrich Regionale Bedarfe, landesfürstliche Planungen, Austausch von Wissen. Universität und Räume im 18. Jahrhundert und beginnenden 19. Jahrhundert am Beispiel der Universität Innsbruck Adriano Mansi "Padova in fin dei conti si sente abbastanza estranea alla vita universitaria": i rapporti tra Università e città negli anni della trasformazione (1961–1972) Timo J. Celebi Die weißen Flecken auf der Hochschulkarte und regionale Neuordnungsversuche durch das nord-rhein-westfälische Gesamthochschulkonzept in den 1960er und 1970er Jahren FREIE AUFSÄTZE Liise Lehtsalu Abandoning the Sacred Citadels? Women religious and urban space in early modern Bologna Adina Guarnieri Zur Rezeptionsgeschichte des Bozner Siegesdenkmals nach 1945 FORUM Hans- Joachim Bieber Regionale Transformationswirkungen der Universität Kassel aus der Sicht eines Akteurs Michaela Oberhuber Gedankenspiele zur Selbstverortung einer jungen Universität. Raumbeschreibungen in den Rektoratsreden der Freien Universität Bozen Jessica Richter/Brigitte Semanek/Marion Wittfeld Sieben Jahre fernetzt! Wie ein junges Forschungsnetzwerk zur Frauen- und Geschlechtergeschichte entsteht Doron Rabinovici Erinnerung bedarf keiner Rechtfertigung. Eine Rede. Mit einem Nachwort von Sabine Mayr Marcello Bonazza Storia della scuola e storia del territorio. Per una lettura della Storia della scuola trentina di Quinto Antonelli
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