Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Empirische Kulturwissenschaften, Note: 1,1, Universität des Saarlandes, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein zunehmendes Geschichtsinteresse in der Öffentlichkeit hat dazu geführt, dass ein neuer Markt mit zahlreichen historischen und historisierenden Angeboten, wie z.B. Living History Stadtführungen, historischen Märkten und Festen, entsprechender Versandhandel, etc. entstanden ist. Da die Akteure größtenteils privaten oder privat-wirtschaftlichen Initiativen entstammen, blieb diese Entwicklung weitgehend unbeachtet von historischen Instituten. Selbstständige Unternehmer gestalten diesen Markt und damit auch gleichzeitig ein bestimmtes Geschichtsbild, somit wird es höchste Zeit, dass die Geschichtswissenschaft ihr Interesse für diese spezielle Form der Geschichtsvermittlung deutlich ausbaut. Schließlich sind es weniger die wissenschaftlichen Veröffentlichungen aus denen der Normalbürger sein historisches Wissen bezieht sondern Romane, Filme, Dokumentationen und seit einiger Zeit auch vermehrt historische oder historisierende Veranstaltungen aller Art. Diese Arbeit konzentriert sich vor allem auf den bisher kaum erforschten und noch relativ jungen Bereich der historischen Veranstaltungen, neudeutsch häufig als Events bezeichnet. Besonders dieser Marktbereich existiert im Spannungsfeld zwischen eigenem oder vom Kunden erwartetem historischen Anspruch auf der einen Seite, und ökonomischen Zwängen auf der anderen Seite. Dies führt zu der eher ungewöhnlichen Situation, dass sich eine kulturwissenschaftliche Diplomarbeit mit Themen wie Marktforschung und Qualitätssicherung beschäftigt. Als Grundlage zur Bearbeitung meiner Fragestellung dienen mir nach sozialwissenschaftlichen Umfragetechniken gesammelte Daten. Zu diesem Zweck wurde von mir eine Umfrage erstellt, die ich als Online-Fragebogen an ca. 1.000 Adressen aus dem Bereich der historischen oder historisierenden Veranstaltungen (Händler, Hersteller, Veranstalter, Darsteller, etc.) versendet habe. So wird zunächst der momentan herrschende "Ist-Zustand" im Bereich der historischen und historisierenden Veranstaltungen aus wissenschaftlicher Sicht dargestellt und unter dem Gesichtspunkt der historischen Qualität betrachtet. Hierauf aufbauend werden existierende Stärken und Schwächen sowie Risiken und Chancen der Veranstaltungen herausgearbeitet, um abschließend aus den so gefundenen Ergebnissen Empfehlungen zur verantwortungsvollen Vermarktung von Geschichte zu erarbeiten.
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